Das sechste große Artensterben auf der Erde findet auch im Kreis Bergstraße statt. Die Arbeitsgruppe Flächenschutz zur Erhaltung der Artenvielfalt im Kreis Bergstraße hat sich vorgenommen, im Rahmen der anstehenden Kommunalwahlen auf die überragende Bedeutung eines großen Artenreichtums aufmerksam zu machen, weil Biodiversität das Klima stabilisiert, die Versorgung mit gesunden Nahrungsmitteln sichert und für einen stabilen Trinkwasserhaushalt und nicht zuletzt für die menschliche Gesundheit sorgt. Zu diesem Zweck sendet die Gruppe an alle Fraktionen der 22 Bergsträßer Kommunen und des Kreistags einen kurzen Fragebogen, der fünf Themenbereiche rund um die Biodiversität behandelt. Die Antworten will die Arbeitsgruppe rechtzeitig vor der Kommunalwahl auswerten und in knapper Form veröffentlichen.

„Kommunen können viel mehr zum Artenschutz beitragen als gedacht, das muss in der Kommunalwahl eine Rolle spielen“, so Florian Schumacher, der die Fragen mit vorbereitet hat. Die Fragen an die kommunalen Fraktionen befassen sich mit wichtigen Themen zum Schutz der heimischen Arten, bei denen die Kommunen selbst aktiv zu deren Erhaltung beitragen können. So führen kommunaler Flächenverbrauch durch Gewerbe- und Wohnbebauung aber auch durch innerörtliche Versiegelung von Grünflächen zum Verlust von Lebensräumen. Dadurch sterben wichtige Bodenlebewesen ab und viele Pflanzenarten verschwinden einfach von der Bildfläche. Weitere Themen, die abgefragt werden, betreffen die Haltung der Fraktionen zur Einrichtung eines Landschaftspflegeverbands, dem Trend zu naturschutzfeindlichen Schottergärten, der Einrichtung von kommunalen Naturwaldflächen sowie der Vermeidung von Pestizideinsatz in Parkanlagen und Gärten.

Hintergrund-Infos

Die Arbeitsgruppe Flächenschutz entstand – so auch weitere Arbeitsgruppen – im Nachgang der ersten Biodiversitätskonferenz des Kreises Bergstraße, als sich zahlreiche Interessierte entschlossen, die Folgen von Überbauung, Versiegelung und Schottergärten für die Artenvielfalt in Feldern, Wiesen und innerhalb von Ortschaften weiter zu verfolgen und die Bedeutung von offenen Bodenflächen bekannter zu machen. An der Gruppe beteiligen sich Landwirte, Kommunalpolitiker, Umweltschützer, Pensionäre und andere Menschen aus dem Kreis Bergstraße. Die Teilnahme steht weiterhin allen Neugierigen offen. Kontakt kann über die Untere Naturschutzbehörde aufgenommen werden.

 

(Quelle: AG Flächenschutz zur Artenvielfalt, Kreis Bergstraße)