„Unser Klimaschutzkonzept ist der Schlüssel für mehr Klimaschutz in Rheinland-Pfalz. Das aktuelle Konzept umfasst 107 Maßnahmen aus acht Handlungsfeldern wie etwa Verkehr, Industrie oder Öffentliche Hand. Klimaschutz ist eine Querschnittsaufgabe. Jedes Ressort der Landesregierung ist also gefragt, seinen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Land zu leisten. Die im Konzept verankerten Klimaschutzmaßnahmen sind nicht rechtlich bindend, bieten jedoch eine zentrale Grundlage für künftige politische Entscheidungen beim Klimaschutz und bilden die Basis für ein klimaneutrales Rheinland-Pfalz“, erklärte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken am 15. Dezember 2020 im Ministerrat.

Innerhalb des Konzeptes stehen die Klimaneutralität der Wirtschaft, die Verkehrswende sowie die Energiewende im Fokus. „Wir wollen zum Beispiel die Windenergienutzung im Land verdoppeln und die Solarenergienutzung verdreifachen“, führte Höfken an. Auch andere Bereiche, wie etwa die Ernährung, können erheblich zum Klimaschutz beitragen. Etwa 25 Prozent der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen gehen in Deutschland auf das Konto der Ernährung. „Daher wollen wir die Lebensmittelverschwendung eindämmen und regionale Produkte stärken“, erläuterte die Ministerin.

Länderübergreifender Wissenstransfer im Forstbereich

Der Wald ist ein sichtbares Opfer der Klimakrise. Das Klimaschutzkonzept zielt daher darauf ab, die Klimaschutzleistungen des Waldes zu erhalten und zu verbessern. Vor diesem Hintergrund sei es von großer Bedeutung, Wissen und Knowhow im Forstbereich länderübergreifend auszutauschen, betonte Höfken und informierte das Kabinett am 15. Dezember über eine Kooperation der Bundesländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg im forstlichen Forschungswesen. Konkret gehe es um Wissenstransfer und die Herstellung von Synergien bei den jeweiligen Forschungsprozessen. Die Rettung der Wälder unter den Bedingungen des Klimawandels könne nur gemeinsam gelingen, so die Ministerin.

Klimaschutz ist Hochwasserschutz

Zudem stellte Höfken dem Kabinett den aktuellen Entwurf des Hochwasserrisikomanagement-Plans vor. „Um eine Hochwassergefahr realistisch einschätzen zu können, brauchen wir eine Risikobewertung. Genau das liefert der Hochwasserrisikomanagement-Plan für die deutschen Flussgebiete des Rheins, den wir aktuell für die Jahre 2021 bis 2027 fortschreiben“, erklärte die Ministerin. Der Entwurf bewertet erstmals auch die Fortschritte bei der Zielerreichung.

„Wir können Hochwasser nicht vermeiden, jedoch gezielt auf Vorsorge setzen. Das tun wir mit dem Hochwasserrisikomanagement-Plan und den 25 Hochwasserpartnerschaften, die die konkreten Vorsorgemaßnahmen und Projekte abstimmen. Um vor dem Hintergrund der Klimakrise die Vorsorge zu stärken, fördert das Land die Erarbeitung kommunaler Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzepte. Diese Konzepte sollten flächendeckend aufgestellt und die notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden. Denn extreme Wetterereignisse und die Anzahl an Hochwasserereignissen an unseren Flüssen haben seit Ende der 1970er Jahre aufgrund des Klimawandels zugenommen. Das zeigt: Wir müssen noch stärker auf Klimaschutz setzen“, sagte Höfken abschließend.

 

(Quelle: Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, Rheinland-Pfalz)