Der erste Schultag nach den Sommerferien ist immer ein besonders aufregender Tag. Für die Schüler der Karl-Friedrich-Schimper-Gemeinschaftsschule und deren Lehrer war es sicherlich auch ein spannender Tag – durften sie am 13. September 2021 doch zum ersten Mal ihr neues Schulgebäude betreten. Drei Jahre dauerten die Bauarbeiten. Herausgekommen ist eines der modernsten Schulgebäude in ganz Baden-Württemberg.

Der dreigeschossige Schulbau mit vier Gebäudeteilen beherbergt im Erdgeschoss (EG) das Schülercafé, Aufenthalts- und Spielräume sowie die Bibliothek und Schulsozialarbeitsräume. Im ersten OG befinden sich Werkstatt- und Technikbereich sowie die Lehrküchen. Im zweiten OG sind die naturwissenschaftlichen Fachklassen angeordnet. In zwei Lernteamhäusern sind auf drei Geschossen die Jahrgangscluster der Klassenstufen 5 bis 10 untergebracht. Dieses beinhaltet in den Clusterbereichen für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen neben Lerninseln auch Differenzierungsräume, die – wie alle Unterrichtsräume – sämtlich über eine medientechnische Ausstattung für ein „digitales Lernen“ verfügen.

Einen deutlichen Schritt nach vorne in der Inklusion

Neben dem personalisierten Lernen in den beiden Clusterbereichen stehen im Fachklassentrakt für die naturwissenschaftlichen Fächer und handwerklichen Unterrichtseinheiten zusätzliche Lehrküchen und Werkstätten zur Verfügung. Einen deutlichen Schritt nach vorne möchte die Karl-Friedrich-Schimper Gemeinschaftsschule in der Inklusion gehen. Eigens vorgesehene Räumlichkeiten in den Clustern sollen auch in schwierigen Situationen Kindern und Jugendlichen mit Behinderung einen Inklusionsunterricht in allen Lebenslagen ermöglichen. Die gesamte Schule ist barrierefrei ausgestattet.

Die Aula als neue gemeinschaftliche Mitte bildet mit einem zentralen, über Oberlichter belichteten Luftraum und der eingestellten Freitreppe das kommunikative Herz des neuen Schulgebäudes. Diese erschließt nicht nur das Gebäude, sondern ist künftig auch der Mittelpunkt der Schule mit einer eigens vorgesehenen Bühne mit spezieller Medientechnik für Schulveranstaltungen, die auch Schülern mit Höreinschränkungen die volle Wahrnehmung ermöglichen soll.

Mit 220 Sitzplätzen ist die Aula auch das Zentrum der Mittagsverpflegung. Dem Schulträger Zweckverband „Unterer Leimbach“ war es hier wichtig, eine qualitative Schulverpflegung anbieten zu können, so dass es das erklärte Ziel ist, in einer Koch- und Zubereitungsküche, für die Schüler gesundes und nahrhaftes Essen produzieren zu können.

Auch technisch und energetisch auf neuestem Stand

Die Stromversorgung der Schule erfolgt über ein mit Bioerdgas befeuertes Motoren-Blockheizkraftwerksmodul (BHKW), das mit 380 Kilowatt Leistung gleichzeitig das in unmittelbarer Nähe gelegene Freizeitbad „bellamar“ mit Wärme versorgen wird. Bei den Baumaterialien wurde auf Nachhaltigkeit geachtet, so dass beim Rohbau Recyclingbeton verwendet wurde, natürliche und langlebige Baustoffe wie Ziegelverblender und Parkettfußboden verbaut wurden und eine besondere versickerungsfähige Schulhof- und Wegebefestigung in der Außenanlage zum Tragen kommen soll.

Neben einem Fernwärmeanschluss verfügt die Gemeinschaftsschule über eine Eigenstromversorgung durch eine Photovoltaikanlage der Bürgerenergiegenossenschaft Kurpfalz eG. Dem Klimawandel und Energieverbrauch begegnet die neue Gemeinschaftsschule mit einer Gebäudedämmstoffdicke mit 22 cm, einer 3-fach-Verglasung der Fenster und einem sommerlichen Wärmeschutz mit Raffstores (Außen-Jalousien) mit Tageslichtlenkung, mit dezentralen Lüftungsgeräten mit Beheizung für Lernteamräume, einer zentralen Lüftung für Fachklassenräume, einer Nachtauskühlung über Speichermasse der Betondecken, einer Fußbodenheizung in Aula und im Ganztagsbereich.

Die Schule verfügt über ein ausgeklügeltes Belüftungssystem. Verbaut wurden so genannte SCHOOLAIR V-2L Fassadenlüftungsgeräte, die hohe Luftmengen nach den entsprechenden Vorgaben austauschen und eine ständige Frischluftzufuhr sicherstellen. Mit der mechanischen Lüftungsanlage im Fachklassentrakt und mit den Fassadenlüftungsgeräten SCHOOLAIR-V und der Fensterlüftung in Kombination können in den Clusterzimmern und Fachklassenräumen ein Luftaustausch von 900 m³/Stunde sichergestellt werden. In den Fachklassenräumen verfügt die Schule weiter über eine zentrale Abluft- und Zuluftführung über die abgehängten Decken und eine Absaugung über Lüftungsgitter, die über das Dach (Dachgeräte) angesaugt und wiederum versorgt werden.

Endgültige Fertigstellung bis Frühjahr 2022

So entstand auf ca. 12.000 Quadratmetern für über 800 Jugendliche eine neue Schule. Bis zur endgültigen Fertigstellung – der Schulhof und die Außenanlage sollen bis Frühjahr 2022 fertiggestellt werden – wird mit Baukosten von etwa 35 Millionen Euro gerechnet. Gemeinsam mit den Nachbargemeinden Oftersheim und Plankstadt wurde damit das größte Einzelbauprojekt einer Schule in der Region realisiert.

 

(Quelle: Stadt Schwetzingen)