Nicht ausschließlich in Schulen aktiv: Kurzschulung durch Mitglieder der Initiative „First Aid For All“ auf den Kapuzinerplanken, beim ersten „World Restart A Heart Day“. Foto: Universitätsmedizin Mannheim

Bei einem Herzstillstand ist die Sauerstoffversorgung des Gehirns unterbrochen. Werden bei einem solchen akuten Ereignis keine Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um circa 10 Prozent. Da der Rettungswagen in Deutschland durchschnittlich 8 bis 9 Minuten bis zum Eintreffen braucht, ist es für das Überleben von Betroffenen entscheidend, dass früh nach dem Ereignis Reanimationsmaßnahmen eingeleitet werden. In Deutschland wird jedoch nur in circa 40 Prozent der Herzstillstände eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch anwesende Personen durchgeführt. In skandinavischen Ländern geschieht dies hingegen in über 70 Prozent der Fälle.

Ziel: Die Bereitschaft der Bürger, im Notfall zu helfen, nachhaltig zu verbessern

Einer der Hauptfaktoren, weshalb Erwachsene eine Reanimation gar nicht oder zu spät durchführen, ist die Angst, etwas falsch zu machen – ein wichtiger Ansatzpunkt, um die Situation zu verbessern. Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) hat daher das Projekt „First Aid For All” ins Leben gerufen. Es hat zum Ziel, die Bereitschaft der Bürger, im Notfall zu helfen, nachhaltig zu verbessern, und damit auch die Quote der Laienreanimation zu erhöhen. Um Nachhaltigkeit zu erzielen, sind Schüler der Mittel- und Oberstufe die Hauptzielgruppe der Initiative.

Vor einem Jahr haben die Studierenden der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg die erste von inzwischen fünf Lokalgruppen der bundesweiten Initiative gegründet. Aktuell bieten 45 speziell geschulte Medizinstudierende gezielte Schulungen in der Reanimation an. Die Trainings dauern zwei oder vier Schulstunden und werden in den Schulen kostenlos angeboten, da die studentischen Trainer auf ehrenamtlicher Basis arbeiten. Die Lokalgruppe Mannheim wird durch die Fachschaftsinitiative Medizin Mannheim e.V. (FiMM), den Studierendenrat Heidelberg und das Lernkrankenhaus der Medizinischen Fakultät Mannheim „TheSiMa” unterstützt.

Initiative der Medizinstudierenden Mannheim schulte im ersten Jahr mehr als 500 Personen

„Durch das frühzeitige Trainieren von Erste Hilfe-Maßnahmen bereits im Jugendalter, wollen wir den künftigen Erwachsenen grundlegende Fähigkeiten zur Ersten Hilfe mit auf den Weg geben und ihnen vor allem auch die Angst nehmen”, sagt Ole Lindner, Leiter des Projekts „First Aid For All Mannheim”, und zeigt sich erfreut: „In dem einen Jahr unseres Bestehens haben wir in Mannheim bereits über 500 Personen trainiert.”

Kontakt und Informationen zu „First Aid For All Mannheim”:
fafa@fimm-online.de

Herzdruckmassage kann Leben retten

Getreu dem Motto „Prüfen – Rufen – Drücken” kann jeder im Ernstfall möglicherweise ein Leben retten! Die Herzdruckmassage funktioniert ganz einfach: Mitte des Brustkorbs, 5 bis 6 cm tief und 100 bis 120 Mal pro Minute mit dem Handballen kraftvoll rhythmisch drücken – etwa im Takt von „Stayin’ Alive”. Frisches Blut wird so ins Gehirn transportiert. Die Herzdruckmassage kann durch jeden Jugendlichen oder Erwachsenen ohne große Probleme durchgeführt werden und überbrückt die Zeit bis der Rettungsdienst eintrifft.