Am 1. Dezember ist „Welt-AIDS-Tag“. Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) leben in Deutschland 87.900 HIV-positive Menschen. Darüber hinaus rechnet das RKI mit etwa 10.600 Menschen, die mit dem HI-Virus infiziert sind, dies aber nicht wissen. Im Jahr 2018 haben sich geschätzt 2.400 Personen in Deutschland mit HIV infiziert, 2017 waren es 2.500 Neuinfektionen. Im Jahr 2018 sind in Deutschland geschätzt 440 Menschen an HIV gestorben, seit Erfassungsbeginn 29.200 Menschen. Dank der Weiterentwicklung moderner Kombinationstherapien und besserer Behandlungsmethoden im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit ist die Zahl der Todesfälle aber rückläufig.

Mehr Menschen Weg zur Therapie ermöglichen

Dennoch hängt die Prognose einer HIV-Infektion weiterhin entscheidend davon ab, wie frühzeitig nach der Infektion sie festgestellt wird. In 2018 wurden etwa 32 Prozent der HIV-Infektionen erst mit einem fortgeschrittenen Immundefekt und etwa 15 Prozent erst mit dem Vollbild AIDS diagnostiziert. Diese Anteile verlaufen seit dem Jahr 2005 sehr konstant. Ein Ziel muss es daher sein, mehr Menschen durch Beratung und Testung den Weg zu einer antiretroviralen Therapie zu ermöglichen.

Der Anteil von Menschen mit HIV, die eine antiretrovirale Behandlung erhalten, hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen und liegt inzwischen bei 93 Prozent. Bei 95 Prozent der Behandelten ist die Behandlung erfolgreich, sodass die Behandelten nicht mehr infektiös sind und eine gute Lebenserwartung haben. Seit 2015 empfehlen die HIV-Behandlungsleitlinien, jede diagnostizierte HIV-Infektion in Deutschland umgehend antiretroviral zu therapieren. Die Empfehlung, Kondome zu benutzen, bleibt weiter ein Grundpfeiler der Prävention von HIV und weiteren sexuell übertragbaren Infektionen.

Um auf die Beratungs- und Testangebote in der Metropolregion hinzuweisen, initiiert die Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen/AIDS–Beratung (STI/AIDS-Beratung) der Stadt Mannheim in Kooperation mit dem STI/HIV-Netzwerk Metropolregion Rhein-Neckar anlässlich des Welt-AIDS-Tags wieder eine Plakataktion in der OEG-Linie 5 sowie in Straßenbahnen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg. Zwei Wochen lang sollen die ausgehängten Plakate die Bürger informieren und für das Thema sensibilisieren.

Beratungsangebote der Stadt Mannheim verstärkt nachgefragt

Bei der Stadt Mannheim wurden die anonymen und kostenlosen Beratungs- und Testangebote des Gesundheitsamts zu sexuell übertragbaren Infektionen im Jahr 2019 verstärkt nachgefragt: So wurden bis Ende Oktober bereits über 5.670 Tests zu sexuell übertragbaren Infektionen (HIV, Syphilis, Chlamydien, Gonorrhoe, Hepatitis) in Anspruch genommen. Im Vergleich zu den Vorjahren (2018: 4.100 Tests, 2017: 3.200 Tests) bedeutet dies eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Beratung und Testung.

Weitere Infos zu sexuell übertragbaren Infektionen bietet der Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim:
Beratungsstelle für sexuell übertragbare Infektionen/AIDS-Beratung
R 1, 12, 68161 Mannheim
Telefon 06 21/2 93-22 49
www.mannheim.de/buerger-sein/sti-aids-beratung

 

(Quelle: Presse-Info der Stadt Mannheim)