Einen vertrauensvollen Kontakt und ehrliche Beratung aus der eigenen Erfahrung heraus – das bietet die Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) in Landau für Menschen mit Behinderung. Nachdem die Beratungsstelle bereits im Mai 2018 ihre Arbeit aufgenommen hat, fand nun die offizielle Eröffnung in den neuen Räumen im Lazarettgarten statt.

Stellvertretend für die Leiterin der Beratungsstelle, Sarah Barry, empfing Lena Kuntz die Gäste. Sie ist die Projektleiterin des EUTB-Kooperationsprojekts zwischen dem Landesnetzwerk Selbsthilfe Seelische Gesundheit Rheinland-Pfalz (Netz-G RLP e.V.) und der Pfalzklinikum-Tochtergesellschaft „Gemeindepsychiatrisches Zentrum Vorderpfalz GmbH“ (GPZ) „Wir freuen uns, wenn Sie heute miteinander ins Gespräch kommen und sich selbst ein Bild von der Beratung machen“, sagte sie. Carsten Hoffmann, stellvertretender Vorsitzender von Netz-G RLP, schloss sich an: „2018 war ein aufregendes Jahr. Wir bedanken uns bei unseren Kooperationspartnern für die tolle Unterstützung beim Aufbau dieses Angebots. Das hätten wir alleine nicht geschafft.“

Bei dem Empfang hatten die rund 40 Gäste die Möglichkeit, die Räume, das Angebot und die Beratenden näher kennenzulernen. Zuspruch fand das Angebot, weil es Betroffenen die Möglichkeit bietet, anonym und unverbindlich mit jemandem zu sprechen, der im Rahmen seiner eigenen Beeinträchtigung oder Behinderung bereits mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert war. „Das senkt einfach die Hemmschwelle, sich Unterstützung zu suchen. Man muss zum Beispiel nicht sofort seine Finanzen offenlegen, um über Leistungsansprüche beraten werden zu können“, fand eine Besucherin. Die Ratsuchenden werden durch den Dschungel des Leistungssystems für Menschen mit Beeinträchtigungen gelotst und begleitet. Die EUTB gibt zum Beispiel Hinweise auf die behördlichen Stellen, an die sich Betroffene wenden können, um ihre Leistungsansprüche geltend zu machen. Die Verantwortlichen bewerten das Projekt bereits jetzt als Erfolgsmodell.

Hintergrund-Infos

Die Beratung ist ein aus Bundesmitteln finanziertes Projekt zur Förderung der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Es ist kostenlos und richtet sich an alle Menschen mit Behinderung oder (psychischen) Beeinträchtigungen sowie an Angehörige und an Menschen, die von Behinderung bedroht sind. Das Besondere daran ist der „Peer“-Ansatz: die Beratenden sind selbst beeinträchtigt und können den Bedürfnissen ihrer Klientinnen und Klienten so auf Augenhöhe begegnen. Zur Unterstützung des Teams sucht die EUTB derzeit eine weitere Beraterin oder einen Berater.

Informationen zur Stellenausschreibung:
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