Steilhang

Steilhang. Foto: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

„Der vergangene sonnenreiche Sommer hat den hessischen Winzerinnen und Winzern eine gute Ernte beschert. Gleichzeitig hat er für uns alle den Klimawandel spürbar gemacht. Lange Trockenheit, Starkregen und neue Schädlinge sind Folgen des Klimawandels und bedrohen auch den Wein. Rebflächen müssen so gestaltet werden, dass der Weinbau die anstehenden Herausforderungen meistern kann und für die Zukunft gerüstet ist“, betonte die Hessische Weinbauministerin Priska Hinz bei der großen Winterfachtagung des Rheingauer Weinbauverbandes in Oestrich-Winkel.

In den vergangenen vier Jahren hat sich der ökologische Weinbau in Hessen verdoppelt

„Der Weinbau in Hessen ist hier bereits sehr fortschrittlich: Viele Winzerinnen und Winzer setzen einen umweltschonenden Weinbau um. In den vergangenen vier Jahren hat sich außerdem der ökologische Weinbau in Hessen verdoppelt. Die Landesregierung berät die Weinbauern und unterstützt sie auch finanziell dabei, einen ökonomisch und ökologisch tragfähigen Weinbau zu entwickeln“, ergänzte Hinz.

Die Weinbaubetriebe engagieren sich in den Anbaugebieten Rheingau und Hessische Bergstraße vielfältig bei der Weiterentwicklung der Anbauverfahren unter Berücksichtigung von Biodiversitäts-, Ökologie- und Umweltaspekten. So setzen viele konventionelle Winzerbetriebe mechanische Hack- und Bürstenverfahren ein, um den Unkrautbewuchs unter den Rebstöcken zu regulieren oder nutzen verschiedene Verfahren zur teilweisen Entfernung der Blätter in der Traubenzone, um dem Befall der Trauben durch Schaderreger entgegen zu wirken. Damit werden entscheidende Beiträge geleistet, um chemische Pflanzenschutzmittel zu ersetzen und zum nachhaltigen Anbau beizutragen. Beim Ökoanbau werden gar keine chemisch-synthetischen Mittel eingesetzt, weder gegen Unkräuter, noch gegen Insekten.

Das Land Hessen unterstützt die weinbaulichen Betriebe u.a. durch die Förderungen des Einsatzes von Pheromonen zur umweltfreundlichen Bekämpfung der Traubenwickler sowie die Förderung zur Erhaltung des Steillagenweinbaus. „Dabei wollen wir die familiengeprägte Struktur des Weinbaus in Hessen erhalten: Sie sichert die regionale Wertschöpfung, den Erhalt der Kulturlandschaft und sorgt für einen leckeren Wein – sowohl ökologisch, als auch konventionell angebaut.“

Trendwende hin zur moderaten Flächenausweitung

Die Wirksamkeit der vom Land angebotenen Fördermaßnahmen zeigt sich auch bei der Auswertung der vom Regierungspräsidium Darmstadt erhobenen weinbaulichen Strukturdaten. So konnte in den letzten Jahren nicht nur eine Stabilisierung der bewirtschafteten Rebflächen erreicht, sondern hessenweit sogar eine Trendwende hin zur moderaten Flächenausweitung eingeleitet werden. Auch werden zunehmend wieder landeskulturell und ökologisch wertvolle Steillagenflächen im Bereich der UNESCO-Welterbestätte „Oberes Mittelrheintal“ neu bepflanzt.