Aus Gründen der Sicherheit von Waldbesuchenden fällt die Stadt Heidelberg heute (3. Februar 2021) im Handschuhsheimer Mühltal insgesamt 29 akut umsturzgefährdete Bäume. Da die gesamte Waldfläche – insbesondere von spielenden Kindern – als Erholungsraum genutzt wird, sind nicht nur Bäume unmittelbar am Wegesrand potenziell gefährlich. Die meisten der kritischen Bäume stehen zwischen Talweg Winterseite und dem Bachlauf entlang des kleinen Fußwegs.

Weitere Waldpflegearbeiten erst im Spätjahr

Vor dem Hintergrund massiver Beschwerden aus der Bürgerschaft finden die weiteren geplanten Forstarbeiten im Mühltal erst im Spätjahr 2021 statt. Dabei geht es um Verkehrssicherungsmaßnahmen, Biotop- und Waldpflegearbeiten. Ziel ist es, das Mühltal und seine Biotope aus Naturschutzsicht aufzuwerten. Um mehr Verständnis für die Lage vor Ort zu schaffen, wollen die Experten des Landschafts- und Forstamtes die Maßnahmen im Vorfeld mit allen relevanten Gruppen diskutieren und das Vorgehen erläutern. Die Stadt wird zu einer Begehung einladen – dies ist aber erst dann möglich, sobald die Corona-Lage es zulässt.

Die wichtigsten Fakten zu den Forstarbeiten im Mühltal

Kranke Bäume: Leider sind die Bäume entlang der sehr beliebten Wanderwege bei weitem nicht alle gesund. Die dortigen Esskastanien sind überwiegend sogenannte durchgewachsene Stockausschläge, die an sich schon wenig stabil sind. Zudem sind sie nun durch Krankheiten und Schädlinge (Esskastanien-Gallwespe und -Rindenkrebs) befallen.

Biotop-Pflege: Mit den geplanten Maßnahmen sollen insbesondere die Biotope und Wiesen im Mühltal aufgewertet werden. Sie benötigen mehr Sonneneinstrahlung. Deshalb sollen einige Fichten entnommen werden. In den Biotopen leben Amphibien (Grasfrosch, Bergmolch und Feuersalmander) und Reptilien, zum Beispiel die Ringelnatter.

Mikroklima: Die Forstpflegearbeiten werden das Mikroklima nicht nachteilig verändern. Die Böden werden nicht austrocknen. Im Gegenteil: Durch die Entnahme von Bäumen reißt der kühlende Luftstrom aus dem Wald nicht ab, sondern dieser wird eher begünstigt. Die Bodenwassersättigung des Mühltals hängt zudem hauptsächlich von der Menge der Niederschläge und der Abflussmenge des Baches ab. Die Maßnahme soll die Flächen auch nicht verjüngen: Es sind gar keine Neupflanzungen geplant, auch nicht die Pflanzung schnell wachsender Baumarten.

Barrierefreiheit Talweg Sommerseite: Die neue Asphaltdecke auf dem Talweg Sommerseite steht in keinem Zusammenhang mit den Baumfällungen auf der anderen Talseite. Sie dient ausschließlich der besseren Begehbarkeit und Barrierefreiheit für mobilitätseingeschränkte Waldbesuchende (Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator) sowie für Familien mit Kinderwagen. Die Stadt ist hiermit einem Wunsch aus der Bürgerschaft nachgekommen. Die neue Asphaltdecke hat eine alte, in Auflösung befindliche Asphaltdecke ersetzt. Sie ist exakt genauso breit wie die alte Asphaltdecke. Für den forstwirtschaftlichen Verkehr ist der Weg unbedeutend.

 

(Quelle: Stadt Heidelberg)