Gerade im Winter sind Gefahrenquellen im Haushalt fast überall: von Kerzen über eine heiße Ofentür bis hin zur Teetasse oder Wärmflasche – schon ab 52 Grad Temperatur können Flüssigkeiten Kindern schwere Verletzung zufügen. Was aber tun, wenn es trotz aller Vorsicht zu einer Verbrühung oder Verbrennung gekommen ist? Das spezialisierte „Burn-Team“ der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) gibt Tipps, wie man nach einem solchen Unfall handeln sollte.

„Als erstes gilt: die Ursache beseitigen, damit die Hitze nicht weiter auf das Hautgewebe einwirkt“, sagt Dr. Miriam Renkert, Oberärztin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie der UMM. Feuer oder brennende Kleidung wird also mit Wasser, einer Decke oder durch Wälzen am Boden gelöscht. Bei Verbrühungen müssen nasse Kleidung und auch Windeln zügig aber vorsichtig ausgezogen werden.

Als zweiter Schritt werden kleinflächige Verbrennungen mit handwarmem Leitungswasser gekühlt – allerdings höchstens 10 Minuten lang, weil sonst eine Unterkühlung droht. „Eine Unterkühlung kann das verletzte Gewebe zusätzlich belasten. Deshalb sollte man großflächige thermische Verletzungen nicht kühlen, sondern nur mit einem sterilen Tuch aus dem Verbandskasten locker abdecken“, erläutert Renkert. Als großflächig gilt eine Verletzung dabei, wenn mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche betroffen sind.

„Bei großflächigen Verbrühungen oder Verbrennungen muss außerdem der Notruf 112 alarmiert werden. Das gilt auch, falls Neugeborene oder Säuglinge betroffen sind oder wenn das Kind bewusstlos ist“, ergänzt Dr. Julia Elrod, die gemeinsam mit Renkert das Burn-Team des Universitätsklinikums leitet. Schwerwiegende Verbrennungen oder Verbrühungen eines Kindes machen oft eine jahrelange ärztliche Behandlung und Nachsorge erforderlich, wie sie nur ausgewiesene Fachkliniken leisten können. „Unser Zentrum für schwerbrandverletzte Kinder und Jugendliche ist spezialisiert auf die akute Versorgung und die Nachsorge von Verbrühungen und Verbrennungen. Mit dem Burn-Team versorgen wir betroffene Kinder interdisziplinär. Neben ärztlichen und pflegerischen Mitgliedern umfasst das Team unter anderem auch Physio- sowie Ergotherapeuten, außerdem können Kinder wie auch Eltern eine psychologische Betreuung erhalten“, erläutert Elrod.

Die UMM wurde bereits mehrfach mit dem Gütesiegel „Sicherheit und Qualität für brandverletzte Kinder“ ausgezeichnet.

 

(Quelle: UMM)