Bald fängt die Schule wieder an und damit auch das allmorgendliche Verkehrschaos, verursacht durch Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto „sicher“ vor dem Schultor absetzen wollen. Der ökologische Verkehrsclub Rheinland-Pfalz ruft dazu auf, die Schüler möglichst selbstständig zur Schule kommen zu lassen: zu Fuß und, zu weiterführenden Schulen, mit dem Rad. Für die Fahrt mit dem Rad gibt der VCD Tipps zum sicheren Fahren.

„Wir möchten alle Kinder ermuntern, ihren Schulweg selbstständig zurückzulegen. Ein aktiver Start in den Tag fördert die körperliche und geistige Entwicklung und sorgt dafür, dass sie im Unterricht entspannter sind und sich besser konzentrieren können“, so Rupert Röder, Vorsitzender des Landesverbands. Wenn das „Elterntaxi“ unvermeidlich erscheint, dann sollten auf jeden Fall die letzten paar hundert Meter zu Fuß zurückgelegt werden. Das vermeidet u.a. nicht nur das gefährliche Autogedränge vor der Schule.

Für die Fahrt zur Schule mit dem Rad, gibt der VCD folgende Tipps, damit die Kinder und Jugendlichen sicher und gut fahren:

  • Bekannte Routen wählen: fahren, wo man sich auskennt, oder vertrauenswürdigen Empfehlungen folgen.
  • Sich Infos bei Routenplanern und Rad-Navis holen: Der VCD empfiehlt https://openstreetmap.org mit der App OsmAnd; oder der Radroutenplaner des Landes (unter https://radwanderland.de).
  • Vorgeschlagene Routen prüfen: Strecken, die über Nebenstraßen führen, sind in der Regel angenehmer und sicherer zu nutzen als oft vorgeschlagene Routen auf schlechten Radwegen an Hauptstraßen.
  • Probe fahren: Eltern sollten mit den Kindern die Route ausprobieren, sie ggfs. korrigieren und auf schwierige Stellen hinweisen, den Kindern die Probleme erklären und das Fahren üben.
  • Einzurechnendes Fehlverhalten von Autofahrern thematisieren: Wo haben Autofahrer ein eingeschränktes Blickfeld und könnten die Kinder übersehen (Straßeneinmündungen, Ein- und Ausfahrten, Fußgängerampeln)? Führt ein Radweg zu dicht an Autoparkplätzen vorbei? Abstand von 1,50 Meter halten wird gerichtlich erwartet. Autotüren, die geöffnet werden, stellen eine erhebliche Gefahrenquelle dar („DooringZone“).
  • Beim Radfahren die Verkehrssituation im Blick haben: Blickkontakt halten zu anderen Verkehrsteilnehmern. Spur- und Richtungswechsel nur, wenn man die Situation übersehen kann, und nach Anzeige der Absicht. Abstand von 1 bis 1,50 Metern zu parkenden und fahrenden Autos einhalten bzw. ermöglichen. Demgemäß auf einer normalbreiten Autospur ungefähr in deren Mitte fahren. Die Gefahr des toten Winkels beachten und niemals rechts von fahrenden oder anfahrenden LKWs, Bussen oder anderen Auto fahren oder halten.
  • Für ein verkehrssicheres Rad sorgen: funktionierende Bremsen und gute Beleuchtung, reflektierende Elemente am Rad, helle Kleidung. Stabile Unterbringung des Schulgepäcks. Helm nutzen.

An die Politik adressiert ruft der VCD dazu auf, dass Tempo 30 die Standardhöchstgeschwindigkeit innerorts wird, denn Kinder sind überall unterwegs. Vor Schulen und Kindertagesstätten kann Tempo 30 laut StVO schon jetzt angeordnet werden. Von dieser Möglichkeit sollten die Kommunen durchgängig Gebrauch machen.

 

(Quelle: VCD Rheinland-Pfalz)