„Das ehrenamtliche und das persönliche Engagement für den Tierschutz steht im Mittelpunkt des Tierschutzpreises, den das Umweltministerium jedes Jahr auslobt. Seit einem Vierteljahrhundert werden einzelne Personen, Vereine, Institutionen oder Menschen, die beruflich mit Tieren umgehen, ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für den Tierschutz einsetzen und dadurch Vorbild sind. Mit dem Tierschutzpreis soll nicht nur der unermüdliche Einsatz gewürdigt, sondern auch ein Anreiz geschaffen werden, sich für den Tierschutz einzubringen“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Verleihung des Tierschutzpreises 2018. Im vergangenen Jahr wurde der Preis zum 25. Mal ausgeschrieben. Bis Ende August konnten Vorschläge für vier verschiedene Kategorien beim Umweltministerium Rheinland-Pfalz eingereicht werden. Der Preis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert.

Förderung von Tierheimen

„Für die Landesregierung ist Tierschutz eine Daueraufgabe, um Fehlentwicklungen entgegen zu wirken. Darum setzen wir uns auf verschiedenen Ebenen für den Tierschutz ein und fördern etwa auch die wertvolle Arbeit der Tierheime. Allein im Jahr 2018 haben wir rund 569.000 Euro an Fördermitteln ausgezahlt“, sagte die Umweltministerin. „Tierheime sind hier wichtige Partner, denn wenn Tierhalterinnen und Tierhalter mit ihren Haustieren überfordert sind oder Tiere angeschafft haben, ohne dafür die Kenntnisse, Fähigkeiten und räumlichen Möglichkeiten zu haben, dann werden die Tiere beim Heim abgegeben“, so die Ministerin. Darum setzt sich das Land weiter für eine Änderung des Tierschutzrechts ein, um damit einen besseren Schutz der Tiere zu erreichen.

Auszeichnung für ehrenamtlichen Katzenschutz seit 20 Jahren

Preisträgerin in der Kategorie „Vorbildlicher Einzelbeitrag für den Tierschutz“ ist Doris Efferz. Sie engagiert sich seit Jahren im Katzenschutz. „Doris Efferz kümmert sich seit Beginn ihres Engagements für den Tierschutz um herrenlose, ausgesetzte und aus sonstigen Gründen notleidende Katzen“, sagte Umweltministerin Ulrike Höfken bei der Verleihung im Ministerium. Efferz hat 1999 den Vorsitz des Katzenschutzvereins Bad Neuenahr-Ahrweiler 1978 e.V. übernommen – für insgesamt 13 Jahre. Seitdem ist sie nicht nur Ehrenvorsitzende, sondern ist weiterhin im Verein aktiv. „Die Jury war von diesem Einsatz und dem gelebten Ehrenamt über inzwischen 20 Jahre besonders beeindruckt“, so die Ministerin.

Amtstierärztinnen aus dem Rhein-Pfalz-Kreis: Tierschutz als Beruf und Leidenschaft

Die Amtstierärztinnen Alexandra Uder-Eckstein, Tanja Nötzel-Bauer, Beate Engelhardt aus dem Rhein-Pfalz-Kreis wurden in der Kategorie „Beruflicher Umgang mit Tieren“ ausgezeichnet. Die Tierärztinnen sind im Fachbereich Tierschutz des Referats 91 der Kreisverwaltung Rhein-Pfalz-Kreis tätig. Ihr Aufgabengebiet umfasst die Überwachung tierschutzrechtlicher Vorschriften im Landkreis Rhein-Pfalz-Kreis sowie in den kreisfreien Städten Ludwigshafen, Frankenthal und Speyer.

„Als Amtstierärztinnen treffen die Preisträgerinnen auf Hunde, Katzen, Vögel, kleine Heimsäuger, aber auch Pferde und hobbymäßig gehaltene Minischweine, Schafe, Ziegen und Geflügel, sowie exotische Tiere wie Reptilien und Wildtiere“, sagte Umweltministerin Höfken bei der Überreichung der Urkunden. „Es gibt auch Vorstellungen von verschiedenen Zirkusbetrieben, die intensives amtstierärztliches Handeln erfordern.“ Auch die Wegnahme von Tieren gehört fast zum täglichen Brot der Amtstierärztinnen. In den vergangenen vier Jahren haben sie mehr als 1.000 Tierschutzkontrollen jährlich durchgeführt. „Im Vergleich dazu waren es 2012 noch 764 und im Jahr 2006 immerhin 542 Tierschutzkontrollen. Das ist eine enorme Arbeitsbelastung und eine sehr hohe Verantwortung“, so Höfken.

Nötzel-Bauer ist seit 16 Jahren, Uder-Eckstein seit fünf Jahren bei der Kreisverwaltung Rhein-Pfalz Kreis im Fachbereich Tierschutz tätig. Praktisch und fachlich unterstützt werden die beiden durch die Referatsleiterin Engelhardt, die als eine der beiden rheinland-pfälzischen Fachtierärzte für Tierschutz und Sachverständige für gefährliche Hunde, mit der Zusatzbezeichnung Verhaltenstherapie ihre Erfahrung einbringt. „Trotz der hohen psychischen, emotionalen und arbeitstechnischen Belastung haben die Amtstierärztinnen nicht den Mut verloren, sondern haben sich intensiv weiter ihrer Aufgabe, dem Schutz der Tiere, gewidmet und erfüllen ihre berufliche Tätigkeit mit außergewöhnlichem Engagement“, so die Ministerin bei der Würdigung ihrer Arbeit.

Prävention im Tierschutz: Mit dem Hundediplom

In der Kategorie „Jugendtierschutz“ überreichte Umweltministerin Höfken den Tierschutzpreis 2018 an Michaela Schuster vom Tierschutzverein Mainz und Umgebung e.V. für das „Hundediplom junior“. Das Hundediplom wurde vom Mainzer Tierschutzverein erstmals 2017 im Rahmen der Mainzer Ferienkarte, damals noch als Hundeführerschein junior, für Kinder im Alter von 11 – 16 Jahren an sechs Terminen in den Sommerferien angeboten. Michaela Schuster hat das Projekt begleitet und hat wesentlichen Anteil an der Umsetzung.

„Die Erfahrung aus den Veranstaltungen haben dazu geführt, dass der Verein das Projekt 2018 in das Hundediplom umbenannte – ein richtiger Schritt, wie ich finde. Denn so wird klar, dass beim Hundediplom Wissen rund um den Hund im Vordergrund steht und es sich nicht um die Erlaubnis zum Ausführen von Hunden handelt.“ Allein 2018 wurden an 12 Terminen mit je sechs Teilnehmern Hundediplom-Kurse angeboten. „Für Kinder im Alter von acht bis zwölf wurde eigens das kleine Hundediplom entwickelt, bei dem die Inhalte und Anforderungen altersgerecht angepasst wurden“, sagte Höfken. „Neben Informationen zur Geschichte und Entwicklung des Hundes wurden Hinweise zur Körpersprache, der Rangordnung und der Kommunikation zwischen Hunden gegeben. Ein Thema war auch der richtige Umgang mit Hunden in kniffligen Situationen. Das alles ist sehr wichtige Präventionsarbeit.“