Die aus Südostasien stammende Asiatische Tigermücke wird seit Ende des 20. Jahrhunderts mit dem stetig zunehmenden internationalen Warenhandel weltweit verschleppt – und ist so auch nach Heidelberg und die Region gelangt.

Kleinere Populationen konnten komplett ausgelöscht werden

Seit 2018 werden im Auftrag des Gesundheitsamtes Rhein-Neckar-Kreis die Ansiedelungen der Asiatischen Tigermücke in Heidelberg und im Kraichgau mit hoher Intensität durch das Institut für Dipterologie (IfD) bekämpft. Während eine kleinere Population der Asiatischen Tigermücke im Kraichgau bis Ende 2018 komplett ausgelöscht werden konnte, ist dies im Stadtgebiet Heidelberg aufgrund der ursprünglich umfangreicheren Ansiedelungen der Art noch nicht vollständig gelungen. Dank der Mithilfe und Kooperation der betroffenen Anwohner konnte die Asiatische Tigermücke zwar bereits auf rund 60 Hektar bzw. 90 Prozent der Bekämpfungsfläche erfolgreich ausgelöscht werden. Damit aber die verbliebenen Restbestände sowie zwei im Jahr 2018 neu entdeckte, sehr kleine Teilpopulationen in den Stadtteilen Neuenheim und Pfaffengrund, vollständig verschwinden, ist für 2019 ein Bekämpfungssystem mit unterschiedlicher Intensität vorgesehen.

Bekämpfungsaktion wird fortgesetzt

Hierfür werden die Mitarbeiter des IfD zunächst ab Ende April mit der Bekämpfung der potenziellen Larvenbrutstätten in allen relevanten Bereichen beginnen. Die Verteilung des biologischen Wirkstoffes BTI erfolgt hierbei prophylaktisch auch in den Bereichen mit im Jahr 2018 ausgelöschten Populationen der Asiatischen Tigermücke bis ca. Ende Mai. In den übrigen Bereichen wird die biologische Bekämpfung der Brutstätten je nach der in 2018 ermittelten Populationsstärke der Art für weitere zwei Monate oder sogar bis zum Ende der Reproduktionsperiode gegen Anfang Oktober fortgeführt.

Die Anwohner der jeweiligen Bereiche werden in den nächsten Wochen durch Hauswurfsendungen über die bevorstehenden Maßnahmen informiert. Durch diese Strategie können die Kosten der Maßnahmen deutlich reduziert werden. Weiterhin werden im Großteil der ehemaligen Befallsfläche lediglich wenige Begehungen der Privatgrundstücke nötig.

Eine nachhaltige Bekämpfung ist zwingend, da die Asiatische Tigermücke eine große Bandbreite natürlicher und künstlicher Wasseransammlungen zur Aufzucht ihrer Larven nutzt und so sich als sehr anpassungsfähige Stechmückenart in neuen Gebieten schnell ansiedelt. So wurde im Sommer 2015 in Freiburg (Breisgau) in einer Kleingartenanlage die erste größere Ansiedlung der Asiatischen Tigermücke in Deutschland gefunden. Schon Ende 2015 wurden im Stadtgebiet von Heidelberg und im Sommer 2016 im Kraichgau weitere Vorkommen der invasiven Stechmückenart entdeckt.

Aggressive Stechmückenart

Nicht nur aufgrund ihrer raschen Ausbreitung ist die nur 3 – 10 mm große Stechmückenart in den letzten Jahren verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Zum einen schränkt die Asiatische Tigermücke durch ihr auch am hellen Tage sehr aggressives und ausdauerndes Stechverhalten die Lebensqualität ganz erheblich ein. Zum anderen besitzt sie auch die Fähigkeit, verschiedene für den Menschen relevante Krankheitserreger zu übertragen. Die Wahrscheinlichkeit, sich in Deutschland durch Stiche der Asiatischen Tigermücke mit einer dieser Krankheiten anzustecken, ist derzeit noch sehr gering. Allerdings ist dies leider nicht ganz auszuschließen und die Wahrscheinlichkeit steigt, je wärmer die Sommermonate und je größer die Ansiedelungen der Asiatischen Tigermücke werden.

Weitere Informationen und Bilder zum leichteren Erkennen der Art:
www.heidelberg.tigermuecke.info