Im Rhein-Neckar-Kreis setzt der Eigenbetrieb Bau, Vermögen und Informationstechnik des Landratsamtes nun ein neues Konzept für das Grünflächenmanagement um. Ziel ist eine Extensivierung der Pflegemaßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt. Konkret bedeutet dies eine Reduzierung der Mahdhäufigkeit, angepasste Rückschnitte an Hecken, Verringerung des Düngemitteleinsatzes auf Gründächern und ein Verzicht auf Pflanzenschutzmittel.

Verbessertes Lebensraumangebot für heimische Tiere

Über diese Maßnahmen informieren ab sofort Infotafeln, die an den Liegenschaften des Kreises errichtet wurden. Initiiert wurde die Anpassung des Pflegemanagements durch die Biodiversitätsmanagerin Hannah Schuler. „Durch die Reduzierung der Mahdhäufigkeit von fünfmal jährlich auf dreimal jährlich können auf den Wiesenflächen vorhandene Wildkräuter ihre Blüten- und Samenreife voll ausbilden. Diese Blüten können dann von den hiesigen Insekten etwa für die Nektar- und Pollenaufnahme genutzt werden, die Pflanzstängel werden von Raupen als Futterquelle genutzt. Zusätzlich bleiben sogenannte Altgrasstreifen stehen. Bei jedem Mahdvorgang werden mindestens 20 Prozent der Wiesen nicht gemäht. Hier können die Puppen und Larven sowie verschiedene Insekten in den Pflanzenstängeln überwintern“, so Schuler zum ökologischen Wert der Extensivierung.

Angepasstes Pflegemanagement

Das angepasste Pflegemanagement ist demnach nicht als mangelnde Pflege zu interpretieren. Vielmehr ist es ein bewusster Verzicht zu Gunsten der Artenvielfalt. Die Infotafeln sollen über die Notwendigkeit dieser Maßnahmen für die Pflanzen- und Tierwelt informieren. Die Nutzung der Flächen bleibt weiterhin erhalten.

„Die extensive Pflege der Grünflächen an den Verwaltungsgebäuden, Sonderpädagogischen Einrichtungen und Berufsschulzentren des Kreises dient darüber hinaus der Vernetzung von Lebensräumen heimischer Tiere und Pflanzen im urbanen Raum“, unterstützt Landrat Stefan Dallinger die Aktion. „Unsere Liegenschaften bieten zunehmend mehr Lebensraum für unsere heimischen Tiere. Neben den extensiv gepflegten Grünflächen können wir den Insekten nun durch die kürzlich errichteten Insektenhotels und Nistkästen zusätzlich zum Nahrungsangebot jetzt noch bessere Lebensräume bereitstellen“, führt Dallinger aus.

 

(Quelle: Rhein-Neckar-Kreis)