Alkoholkonsum

Noch immer nehmen es viele Geschäfte mit dem Jugendschutz nicht allzu genau, wenn es um den Verkauf von Alkohol und Tabakwaren geht. Foto: Stadt Landau in der Pfalz

Um die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes zu gewährleisten und dem unrechtmäßigen Verkauf von Alkohol und Tabakwaren an Minderjährige entgegenzuwirken, haben das Jugendamt und die Ordnungsabteilung der Stadt Landau vor wenigen Tagen Testkäufe durchgeführt. Die Bilanz fällt erschreckend aus: Bei 25 Testkäufen in 13 Geschäften kam es zu 12 Verstößen.

Für die Stadtverwaltung im Einsatz waren zwei 14 bzw. 17 Jahre alte Testkäufer, die von zwei Mitarbeitern des Jugendamts und einem Mitarbeiter der Ordnungsabteilung begleitet wurden. Die Jugendlichen, die zuvor entsprechend geschult worden waren, gaben zum Schein an, Wodka, Rum, Bier, Zigaretten bzw. E-Zigaretten kaufen zu wollen. Wichtig: Die Testkäufer durften während des Kaufs nicht lügen und das Verkaufspersonal auch nicht drängen, ihnen die verbotenen Waren zu verkaufen. „Trotzdem war es für die Kids in vielen Fällen viel zu leicht, selbst an harten Alkohol zu kommen“, fasst Stadtjugendpfleger Arno Schönhöfer zusammen. Er spricht von einer „erschütternden Bilanz“, die zeige, dass der Jugendschutz in vielen Geschäften leider noch immer nicht ernst genommen werde.

Vergleicht man die aktuelle Bilanz mit der vergangener Testkäufe, so stieg die Zahl der Verstöße sogar noch an – obwohl im Vorfeld in der Presse und über die sozialen Medien auf die Testkäufe hingewiesen worden war. „In einem Geschäft hing der entsprechende Zeitungsartikel sogar groß und farbig markiert neben der Kasse“, erzählt Stadtjugendpfleger Schönhöfer. Ebenfalls erschreckend: In zwei Geschäften wurde der ältere der beiden Testkäufer aufgefordert, die verbotenen Waren für den Jüngeren zu kaufen, da dieser keinen Ausweis dabei hatte. Auch „Wiederholungstäter“ gab es, also Geschäfte und Verkaufspersonal, die bei vergangenen Testkäufen bereits auffällig geworden waren und nun erneut gegen das Jugendschutzgesetz verstießen. Alle Verstöße wurden zur Anzeige gebracht. Die Stadtverwaltung plant, im Laufe des Jahres weitere Testkäufe durchzuführen.