Die Herdenschutzprämie ist eine Förderung für Schaf- und Ziegenhalter, die den Arbeitsmehraufwand bei der Absicherung von Weidezäunen ausgleicht. Dafür stellt das Landwirtschaftsministerium in Hessen jährlich 500.000 Euro Landesmittel bereit. „Diese Prämie werden wir jetzt noch einmal von 31 Euro auf 40 Euro pro Hektar erhöhen. Außerdem sollen Weidetierhalter bereits ab 4 Tieren und einer Weidefläche von 2 Hektar einen Antrag stellen können. Bisher lag die Untergrenze bei 6 Tieren und 3 Hektar Weideflächen. Damit profitieren künftig noch mehr Weidetierhalter in Hessen von der Herdenschutzprämie. Auf Bundesebene werden wir uns weiter für eine einkommenswirksame Pro-Kopf-Weidetierprämie im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) einsetzen. Sollte diese Prämie auf Bundesebene nicht kommen, wollen wir für das kommende Jahr eine hessische Lösung mit Landesmitteln erreichen“, verkündete Hessens Landwirtschaftsministerin Priska Hinz heute (30. Januar 2020) in Wiesbaden.
„Die Gespräche mit den Weidetierhaltern werden wir im Sommer fortführen. Wir wollen gemeinsam mit ihnen das Hessische Programm für Agrarumwelt- und Landschaftspflege-Maßnahmen – kurz HALM – weiterentwickeln. Ziel ist es, die Leistungen der Weidetierhalter für den Naturschutz noch stärker zu berücksichtigen“, so Hinz abschließend.
Hintergrund-Infos
Mit einer Antragsstellung verpflichten sich Weidetierhalter zu einem Herdenschutz nach guter fachlicher Praxis mit täglichen Zaunkontrollen und einer Einzäunung mit einem Elektrozaun in Höhe von mindestens 90 cm (alternativ ein Festzaun in einer Höhe von 120 cm und zusätzlicher Elektroleitung). Ein guter Herdenschutz für Weidetiere ist von zentraler Bedeutung, um das Risiko von Wolfsangriffen zu verringern. Vor allem der Bodenabschluss und die Stromführung sind wichtig. Damit können Wölfe abgeschreckt werden. Alle Weidetierhalter sind aufgerufen, ihre Tiere nach guter fachlicher Praxis zu schützen. Der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) steht den hessischen Weidetierhaltern außerdem beratend zur Seite.
(Quelle: Presse-Info des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz)