Südlich des Heidelberger Hauptbahnhofs ist ein belebtes Quartier mit mehreren Gebäuden und einem attraktiven öffentlichen Platz geplant. Nachdem in 2017 bereits ein Wettbewerb zur Gestaltung des Gebäudeensembles stattgefunden hat, wird nun in einem freiraumplanerischen Wettbewerb der beste Entwurf zur Gestaltung des dazwischenliegenden Bahnhofsplatzes Süd gesucht. Der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats hat in seiner Sitzung am 30. Januar 2018 die Auslobung des Realisierungswettbewerbs beschlossen.

„Der Bahnhofsplatz Süd wird vom Hauptbahnhof kommend die neue Visitenkarte Heidelbergs und der Bahnstadt bilden und soll mehrere Funktionen erfüllen: Wir möchten einen Platz schaffen, der Reisenden und Pendlern einen guten Zugang zum Hauptbahnhof und zu den Abstellplätzen für Fahrräder in der Tiefgarage ermöglicht. Zugleich soll der Platz ganztägig belebt sein, durch seine Gestaltung eine hohe Aufenthaltsqualität bieten und so die Menschen zum Verweilen und Einkaufen einladen. Ich freue mich auf die Lösungen, die die Planungsbüros zu unseren Anforderungen bieten werden“, sagt Erster Bürgermeister und Baudezernent Jürgen Odszuck.

Anregungen aus Bürgerbeteiligung aufgegriffen

Der Wettbewerb zum Bahnhofsplatz Süd wird von der Stadt gemeinsam mit der Gustav Zech-Stiftung ausgelobt. Die Stiftung wird das Ensemble rund um den Bahnhofsplatz Süd entwickeln. Dort sieht der Siegerentwurf aus dem letztjährigen Wettbewerb von Winking Froh Architekten BDA vier Gebäude für Büros, Wohnungen, Dienstleistungen, Geschäfte und Gastronomie vor. Als markanter Hochpunkt ist zudem das Vier-Sterne-Konferenzhotel geplant, ergänzend zum neuen Konferenzzentrum auf der gegenüberliegenden Seite des Czernyrings. Eine „Stadtloggia“, ein zum Platz hin geöffneter überdachter Durchgang, wird in direkter Verlängerung zum Querbahnsteig des Hauptbahnhofes einen barrierefreien Weg zum Konferenzzentrum ermöglichen – eine zentrale Anregung aus der Bürgerbeteiligung. Der Gemeinderat hat im Juli 2017 dem Konzept von Winking Froh Architekten zugestimmt und die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens beschlossen.

Der Bahnhofsplatz Süd wird auf gleicher Höhe wie der Czernyring und der Querbahnsteig angelegt und gemeinsam mit den weiteren Außenflächen in dem Quartier eine Fläche von rund 11.000 Quadratmetern umfassen. Das entspricht in etwa der doppelten Fläche des Universitätsplatzes. Über eine auf dem Platz liegende Rampe gelangen die Radfahrer direkt in die Tiefgarage, wo mindestens 1.200 Fahrradabstellplätze geschaffen werden sollen. Aus der Bürgerbeteiligung wurden mehrere Anregungen aufgenommen: Auf dem Platz sind verteilt Abstellbügel für 100 Fahrräder für den kurzfristigen Halt vorgesehen. Grünflächen, Bäume und Sitzgelegenheiten sollen neben Einkaufs- und gastronomischen Angeboten weitere Aufenthaltsqualität bieten.

Auch eine VRN-Next-Bike-Station mit 16 Rädern ist geplant. Am Max-Planck-Ring, der unterhalb des Platzes auf Höhe der Gleise um das Quartier herumführen wird, sind der neue Fernbushalt, Taxiplätze und Kurzzeit-Haltemöglichkeiten vorgesehen.

Jury entscheidet Mitte Mai

Mitte Mai 2018 ist die Entscheidung durch das Preisgericht vorgesehen. Der Jury werden – wie im Preisgericht zum Konferenzzentrum – ein Vertreter des Stadtteilvereins Bahnstadt sowie als sachverständige, nicht stimmberechtigte Mitglieder zwei Bürgervertreter angehören. Anschließend ist die Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten geplant.