Auftakt für das BMM: OB Prof. Dr. E. Würzner (re.) und Klimabürgermeister R. Schmidt-Lamontain bringen das Förderprogramm für Unternehmen, Institutionen und Betriebe auf den Weg. Foto: Stadt Heidelberg

Die Stadt Heidelberg und ihre Kooperationspartner bringen ein Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM) auf den Weg. Das Förderprogramm bietet Unternehmen, Institutionen und Betrieben die Möglichkeit, passgenaue Lösungen zu finden, um das betriebliche Verkehrsverhalten effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Der Umstieg auf den ÖPNV oder das Rad, mehr Angebote für Home-Office sowie ein nachhaltiges Fuhrparkmanagement mit alternativen Antrieben und Kraftstoffen können hierdurch gefördert werden. Das Programm startet zunächst als Pilotprojekt mit Unternehmen und Institutionen im Neuenheimer Feld sowie mit Veranstaltungen für Kleinst- und Kleinunternehmen im gesamten Stadtgebiet und soll, vorbehaltlich der Haushaltsentwicklung, dann allen Unternehmen, Institutionen und Betrieben in Heidelberg offenstehen.

Das BMM ist als Kooperationsprojekt angelegt – u.a. zwischen der Stadt Heidelberg, dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur, der Kreishandwerkerschaft, der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH und dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde am 21. Oktober 2020 unterzeichnet.

Wichtiger Beitrag für den Klimaschutz

„Das Betriebliche Mobilitätsmanagement ist nachhaltig und hilft Unternehmen, Beschäftigten und Bürgerinnen und Bürgern: So kann zum Beispiel der Straßenverkehr in Heidelberg entlastet sowie das Zeit- und Kostenbudget von Beschäftigten für deren Arbeits- und Dienstwege reduziert werden. Gleichzeitig leisten Unternehmen und Institutionen mit der Teilnahme am BMM einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner.

„Das Vermeiden und Verlagern von Verkehren ist besonders wichtig. Dabei wird die Vermeidung des Verkehrs oft missverstanden: Vorrangiges Ziel ist es nicht, Verkehr zu unterbinden, sondern die Verkehrswege zu verkürzen, zu optimieren oder die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen“, sagt Dr. Klaus Keßler, Geschäftsführer Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH.

Verkehrsentwicklungsplan: Mehr Angebote im Mobilitätsmanagement

Die Situationsanalyse des Verkehrsentwicklungsplans, der derzeit neu aufgestellt wird und den Rahmen für alle Heidelberger Verkehrsprojekte bis 2035 bildet, hatte den Ausbau der Angebote im Mobilitätsmanagement für Unternehmen und Institutionen empfohlen. Der Grund: Als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort besitzt die Stadt Heidelberg ein zunehmendes Verkehrsaufkommen. Fast 68 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten pendeln laut dem Pendlerbericht 2020 aus dem Umland nach Heidelberg. Im Zuge des BMM sollen nun neue und kreative Lösungen für deren Arbeitswege gefunden werden.

Wie sieht das Förderprogramm aus?

Die Förderung besteht aus je vier individuellen Beratungen im Unternehmen durch eine externe Firma sowie aus gemeinsamen Workshops in einem Zeitraum von etwa zehn Monaten. Die Workshops werden von den Kooperationspartnern, z.B. DGB (BMM aus Sicht der Beschäftigten), rnv (Analyse der Arbeitgeberstandorte auf Basis der Pendlerwege) und VRN (Planung des Verkehrskonzepts) unterstützt. Auf einer Analyse aufbauend, wird für die Teilnehmenden ein Konzept entwickelt, dessen Umsetzung von den Beratenden begleitet wird.

Für das Förderprogramm zahlen die teilnehmenden Unternehmen, Institutionen und Betriebe einen geringen Eigenanteil, gestaffelt nach der Anzahl der Beschäftigten. Im Anschluss erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat. Geplant sind ebenfalls ein jährliches Netzwerktreffen sowie ein gemeinsamer Best-Practice-Bericht.

BMM als Teil von #HD4climate: Heidelbergs großer Klimaschutz-Aktionsplan

Auf ihrem Weg zur klimaneutralen Stadt hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Dieser Aktionsplan legt Ziele und Prioritäten innerhalb des „Masterplan 100 % Klimaschutz“ fest. Die Vorschläge betreffen alle Lebensbereiche, von Bauen und Wohnen, Ernährung und Konsum über die naturnahe Stadtgestaltung bis hin zur Mobilität (#hd4climate).

Die BMM-Steuerung übernimmt die neue Wirtschaftsverkehrsbeauftragte der Stadt:
Telefon 0 62 21/58-3 05 66 (Amt für Verkehrsmanagement, Kassiani Herzog) oder
wirtschaftsverkehr@heidelberg.de

 

(Quelle: Stadt Heidelberg)