Fahrräder

Foto: PVH Heidelberg

Die Stadt Heidelberg plant eine neue Rad- und Fußwegverbindung zwischen Bergheim und dem Neuenheimer Feld. Dabei soll auch eine neue Brücke über den Neckar östlich des Wieblinger Wehrs entstehen. Wenn der Gemeinderat Ende November grünes Licht gibt, wird noch in diesem Herbst ein zweistufiger Planungswettbewerb ausgelobt. Der Gremienlauf startet am Dienstag, 16. Oktober 2018, mit der gemeinsamen Sitzung der Bezirksbeiräte Bergheim und Neuenheim. Der Wettbewerb wird in Kooperation mit der Internationalen Bauausstellung Heidelberg veranstaltet und soll aus einem Ideen- und einem Realisierungswettbewerb bestehen.

Knapp 300 Anregungen aus der Bürgerschaft eingegangen

Zuvor konnten sich die Bürger im Rahmen von zwei Beteiligungsformaten einbringen: vom 13. bis 29 Juli 2018 unter www.heidelberg.de/radverbindung sowie am 17. Juli bei einem Bürgerforum in der Bahnstadt. Beteiligungsgegenstand war die Aufgabenstellung des Wettbewerbs. Die Bürger waren aufgerufen, sich mit den Themen Frei- und Grünflächen, Zu- und Abwege und Einbindung ins Stadtbild auseinander zu setzen. Bei der Online-Beteiligung gingen rund 70 Ideen und 48 Kommentare ein, zu dem Bürgerforum in der Bahnstadt kamen rund 90 Teilnehmende. Insgesamt 293 Anregungen, Ideen, Vorschläge und Kommentare hat die Verwaltung anschließend fachlich geprüft. Die Dokumentation ist auf der genannten Internetseite verfügbar.

Viele konstruktive Hinweise konnten in der Aufgabenstellung berücksichtigt werden oder waren bereits vorgesehen. So sollen die Planer beispielsweise untersuchen, ob die Aufenthaltsqualität in Bergheim durch einen Kiosk oder ein Café unter der künftigen Brücke erhöht werden kann. Es wurde weiterhin angeregt, auf der Brücke Aufenthaltsmöglichkeiten zu schaffen – zum Stehenbleiben und Genießen der Aussicht. Auch soll auf eine gute Anbindung der Brücke, eine Trennung der Rad- und Fußwegeführung sowie die Möglichkeit, auf der Brücke zu überholen, geachtet werden. Großen Wert wurde auch auf den weitest gehenden Erhalt der Bäume gelegt, was sich auch in der Aufgabenstellung niederschlägt.

Ausgewählte Planungsbüros werden zur Teilnahme eingeladen

Der Ideenwettbewerb soll öffentlich und interdisziplinär ausgeschrieben werden. Zusätzlich sollen besonders qualifizierte nationale und internationale Akteure zur Teilnahme hinzugeladen werden. Eine Jury-Entscheidung über die eingereichten Entwürfe der ersten Planungsstufe ist für das erste Halbjahr 2019 vorgesehen. Daran wird sich die zweite Phase anschließen: der sogenannte Realisierungswettbewerb. Hier werden die vielversprechendsten Entwürfe aus dem Ideenwettbewerb vertiefend bearbeitet. Eine erneute Jurysitzung mit Entscheidung ist dann für das zweite Halbjahr 2019 vorgesehen.

Fördermittel in Höhe von rund neun Millionen Euro erwartet

Nach aktuellen Schätzungen werden die Gesamtkosten für die Rad- und Fußgängerverbindung inklusive des Wettbewerbs knapp 25 Millionen Euro umfassen. Die Stadt Heidelberg geht davon aus, dass ein Anteil von neun Millionen Euro über Fördergelder von Bund und Land finanziert werden.

Mehrere Vorteile durch die neue Rad- und Fußwegverbindung

Mit der neuen Rad- und Fußwegverbindung verfolgt die Stadt Heidelberg gleich mehrere Ziele: Die südlichen und südwestlichen Stadtteile (Bergheim, Wieblingen, Bahnstadt, Pfaffengrund, West- und Südstadt, Rohrbach, Kirchheim) erhalten eine komfortable Anbindung an das Neuenheimer Feld. Die von Fahrradfahrern stark frequentierte Ernst-Walz-Brücke und Mittermaierstraße werden entlastet. Durch die Gestaltung von Freiräumen im Umfeld der Brücke soll außerdem die Aufenthaltsqualität im Westen Bergheims verbessert werden. Zudem soll die Querung Teil der geplanten Radachse von Mannheim über Heidelberg nach Schwetzingen werden.

Neben der Bürgerschaft werden auch im weiteren Planungsverlauf wichtige Interessensgruppen intensiv beteiligt (Stadtteilvereine, Bezirksbeiräte, Universität, Beirat von Menschen mit Behinderungen, ADFC, Interessengemeinschaft Rad, Interessengemeinschaft Fuß). Das entsprechende Konzept hatte der Gemeinderat Ende Juni einstimmig beschlossen.