Heidelbergs Engagement für die Energiewende ist vorbildlich und international angesehen. Eine Delegation aus Heidelberg hat vom 28. bis 31. Oktober 2018 an dem transatlantischen US – EU-Kongress „Energy Allies Learning Lab“ in der US-amerikanischen Stadt Cambridge teilgenommen. Dort tauschten Vertreter von vier Städten Ideen zum Klimaschutz aus: Heidelberg, die beiden US-amerikanischen Städte Charlotte (North Carolina) und Cambridge (Massachusetts) sowie das französische Nantes.

Ziel des Treffens war es, die Kooperationen mit den anderen Städten zu intensivieren und durch den transatlantischen Erfahrungsaustausch die eigene Strategie zur Energiewende zu verbessern. Wichtigstes Thema: die Einbeziehung der Zivilgesellschaft und die Zusammenarbeit mit den Interessenvertretern bei der lokalen Energiewende. Bei einem öffentlichen Symposium am Massachusetts Institute of Technology wurden die Erfahrungen von Heidelberg und Nantes mit einem breiteren Publikum diskutiert.

Der Kongress ist ein Projekt des europäischen Städtenetzwerks „Energy Cities“ und des „German Marshall Fund“. Die hervorragende Rolle und langjährige Erfahrung der Stadt Heidelberg mit Partizipationsmodellen im Klimaschutz hat eine wichtige Rolle bei der Auswahl der Stadt als „Energy Ally“ („Energie-Partner“) gespielt (www.heidelberg.de/masterplan100).

„Städte sind längst nicht mehr reine Regulierer, Vorbild und Förderer. Um langfristig attraktive und lebenswerte Standorte zu sein, müssen sie die Innovationskraft sowie die Bedürfnisse ihrer lokalen Akteure ernstnehmen“, betonte Umweltamts-Leiterin Sabine Lachenicht. „Viele sind daher bereit, unkonventionelle Wege zu gehen, um eine ehrgeizige Klima- und Energiepolitik umzusetzen und die Lebensqualität dauerhaft zu stärken. Der Blick über den Atlantik und der persönliche Erfahrungsaustausch zwischen erfahrenen und engagierten Städtevertretern, Bürgerschaft und Unternehmern darüber, wie die Energiewende gemeinsam vorangebracht werden kann, ist eine einzigartige Chance für Heidelberg.“

Lokale Zivilgesellschaft soll die Energiewende mitgestalten

Zentraler Aspekt des Treffens war es, ein besonderes Augenmerk auf die Rolle von Bürgern in kommunalen Energie- und Klimaentscheidungen zu legen. Durch ansprechende Projekte soll die lokale Zivilgesellschaft befähigt und motiviert werden, die Energiewende mitzugestalten. Die Städte verstehen sich nicht nur als Regulierer, sondern auch als Förderer für Bürger- und Unternehmerinitiativen für den Klimaschutz und eine nachhaltige Wirtschaft. Teilnehmende der Heidelberger Delegation waren Sabine Lachenicht, Leiterin des städtischen Amts für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie, UKOM-Geschäftsführer Dr. Thomas Sterr als Wirtschaftsvertreter und Felix Schäfer, Geschäftsführer der „Bürgerwerke“ als Vertreter der NGOs.

Die Stadt Heidelberg ist seit vielen Jahren Mitglied des europäischen Städtenetzwerks „Energy Cities“. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner ist langjähriger Präsident des Netzwerks. Das „Energy Allies Learning Lab“ in Cambridge ist das erste von zweien, das „Energy Cities“ und der „German Marshall Fund“ im Rahmen des EU-geförderten Projekts durchführen. Das zweite Treffen findet im April 2019 in Nantes statt.