Greenpeace Mannheim-Heidelberg wird mit seinem neuen Projekt „Grüne Städte“ in gemeinsamer Arbeit mit dem BUND Heidelberg dazu beitragen, ein Zeichen gegen das dramatische Insektensterben der letzten Jahrzehnte zu setzen. Wie einfach das sein kann, darüber informiert Greenpeace alle Interessierten am Samstag, 23. Juni 2018, zwischen 14.00 und 19.00 Uhr in Heidelberg-Handschuhsheim neben dem Spielplatz im Langgewann (nahe Haltestelle „Heiligenbergschule“).
Insektensterben verdeutlicht Handlungsbedarf
Wie 2017 durch den Entomologischen Verein Krefeld gezeigt und im Anschluss durch eine wissenschaftliche Publikation in der Fachzeitschrift PLOS ONE bestätigt, sind die Bestände von Fluginsekten in den zahlreichen untersuchten deutschen Schutzgebieten innerhalb von 27 Jahren um bis zu 76 Prozent zurückgegangen. Eine der Hauptursachen hierfür ist die industrielle Landwirtschaft mit ihrem massiven Einsatz von Pestiziden bzw. dem Schaffen von Monokulturen ohne Blühstreifen oder Gehölzen am Ackerrand.
Eine zweite gravierende Ursache ist der Trend in Siedlungsbereichen, Gärten und Grünanlagen mit Zierrasen, exotischen Gehölzen und gekiesten Flächen möglichst pflegeleicht und „ordentlich“ zu gestalten. Auf Flächen dieser Art finden heimische Insekten wie Bienen oder Schmetterlinge sowie andere Tierarten weder Nahrung noch Unterschlupf. Die Existenz von Fluginsekten ist unbedingt notwendig für das Fortbestehen zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, sowie auch des Menschen.
Greenpeace motiviert zum Schaffen naturnaher Lebensräume
Die Stadt Heidelberg hat Greenpeace Mannheim-Heidelberg eine Fläche im Handschuhsheimer Langgewann zur Bepflanzung überlassen, auf der die Ehrenamtlichen eine Wildblumenwiese anlegen. Zum Einsähtermin am kommenden Samstag werden Wildblumensamen auch an Passanten verteilt. Für Kinder ist als Bastelaktion das Herstellen von „Samenbomben“ geplant. Diese kleinen Kugeln aus Lehm und Saatgut entwickeln sich zuhause, in den Garten oder einen großen Kübel gelegt, innerhalb einiger Wochen zu einem duftenden Blühwunder.
Die Absicht ist es, das Insektensterben und die Möglichkeiten jedes Einzelnen, aktiv zu werden, noch mehr in die Öffentlichkeit zu rücken. Bürger aus Heidelberg und der Region sollen sich inspiriert fühlen, auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon eine kleine Oase für heimische Insekten zu schaffen. Dass dies ganz mühelos gelingen kann, zeigen die Umweltschützer mit einem Blühstreifen im Langgewann.