Im Rahmen des Forschungsprojekts „Bio VA – Schutz und Förderung der biologischen Vielfalt in der Stadt und in den Gemeinden“ des Landes Baden-Württemberg beteiligte sich das Heidelberger Landschafts- und Forstamt mit zwei Pflanzbeeten. Angelegt wurde ein Staudenbeet an der Ecke Römer- / Sickingenstraße und eine Wechselflorpflanzung am Krankenhaus Salem. Nun teilen sich Sonnenhut, Blauraute, Lavendel, Katzenminze, Steinquendel und Thymian seit geraumer Zeit den Platz mit Glockenblumen, Bergminze, Astern sowie weiteren Stauden und Gehölzen. Die damalige Gestaltung unterlag der städtischen Projektgruppe zur Aufwertung des öffentlichen Raums.
Im Verlauf des Projekts wurden die besagten Stellen über die Jahre 2020 und 2021 regelmäßig zwischen März und September auf ihren Bestäubungszuflug untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass durch die gezielte Auswahl von Pflanzen ein entscheidender Beitrag zur biologischen Vielfalt in der Stadt geleistet werden kann. Beide Flächen wurden von zahlreichen nahrungssuchenden Insekten und seltenen Wildbienen angeflogen. So bevorzugte zum Beispiel die Acker-Schmalbiene oder die Heide-Blattschneiderbiene das Staudenbeet und die Gartenwollbiene und der Aurorafalter das Wechselflorbeet.
Basierend darauf wurde in 2022 durch Herrn Jansen vom Regiebetrieb Gartenbau das Wechselflorbeet am Krankenhaus Salem erweitert und unter Einbindung von Totholz angelegt, um möglichst vielen Insekten wie z.B. Wildbienen, Schmetterlingen und Hummeln ein Nahrungsangebot bieten zu können. Überdies wurden drei Verkehrsinseln am Iqbal-Ufer mit insektenfreundlichen Staudenbeeten bepflanzt. Die Umsetzung einer insektenfreundlichen Pflanzung und Betriebsweise soll auch in Zukunft kontinuierlich fortgeführt werden.
Anregung für die Bürger
Selbstverständlich können die jeweiligen Bepflanzungen gerne als Anregung für den heimischen Garten begutachtet werden. Alle Pflanzen für das Pflanzbeet wurden in der biozertifizierten Stadtgärtnerei gezogen.
Hintergrund: Schutz der gefährdeten Wildbienenarten
Wildbienen spielen eine wichtige Rolle: Viele Wild- und Kulturpflanzen könnten ohne Insekten, die sie bestäuben, nicht existieren. Auch Äpfel und Kirschen gäbe es ohne Bestäubung nur in geringen Mengen. Fast die Hälfte der in Baden-Württemberg vorkommenden Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Wildbienenarten.
(Quelle: Stadt Heidelberg)