Rund ein Jahr lang wurde die Gemeinde Haßloch vom Klimawandelanpassungscoach beraten. Eine daraus hervorgegangene Maßnahme ist die Förderung von Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Entsiegelung / Entschotterung mit anschließender Begrünung. Mit der neuen Förderrichtlinie (Fördermittel können seit November 2021 abgerufen werden) will die Gemeindeverwaltung Haßloch Bürgern einen Anreiz bieten, ihr direktes Wohnumfeld an die Folgen des Klimawandels anzupassen.

Online-Veranstaltung am 17. März

Am 17. März 2022 (Beginn: 18.30 Uhr) laden die Umweltbeauftragten Andrea Häge und Hannah Bolz zu einer Online-Veranstaltung ein und erläutern dabei die wichtigsten Eckpunkte der Förderrichtlinie und geben Antworten auf offene Fragen. Die Veranstaltung findet über die Plattform Zoom statt.

Der Link zur Teilnahme kann am Veranstaltungstag über die Homepage der Gemeinde unter www.hassloch.de abgerufen werden.
Durch Anklicken des Links wird man der Veranstaltung automatisch hinzugefügt und kann dieser von zu Hause aus folgen und bei Bedarf auch Fragen an die beiden Umweltbeauftragten stellen.

Schottergärten verstärken die Hitze- und Dürreproblematik

Mit Fortschreiten des Klimawandels werden sowohl Hitzetage (> 30°C) als auch Dürreperioden zunehmen. „Umso wichtiger ist es, dass wir unsere stark versiegelten Städte und Dörfer rechtzeitig an die kommenden klimatischen Bedingungen anpassen“, so die Umweltbeauftragten. Leider habe sich jedoch in den letzten Jahren der Trend hin zu Schottergärten etabliert, welcher genau das Gegenteil einer Klimaanpassung bewirkt: Die Steine heizen sich in der Sonne auf, geben die gespeicherte Wärme über Nacht an die Umgebung ab und verhindern dadurch die nächtliche Abkühlung der Umgebungstemperatur. Des Weiteren werden bei Schottergärten gerne wasserundurchlässige Unkrautfolien verwendet, die dafür sorgen, dass Regenwasser über die Kanalisation abgeführt wird und nicht im Boden gespeichert werden kann. Zusammengefasst: Schottergärten verstärken die Hitze- und Dürreproblematik.

Die von der Gemeinde Haßloch geförderten Maßnahmen tragen auf mehrere Weisen zum Umweltschutz und der Klimaanpassung bei: Zum einen wirkt sich die Begrünung wie eine natürliche Klimaanlage auf die Umgebung aus. Während versiegelte Flächen im Hochsommer Temperaturen von bis zu 80°C erreichen können, zeigen sich begrünte Flächen mit deutlich kühleren Temperaturen von nur 35°C. Das liegt zum einen daran, dass die Pflanzen die Flächen beschatten und zum anderen an der Verdunstung des in den Pflanzen gespeicherten Wassers. Für diesen Vorgang muss der Umgebung Energie entnommen werden, was eine Abkühlung der Umgebungstemperatur zur Folge hat. Bei Profilmessfahrten im Rahmen des Projekts Klimawandelanpassungscoach in Haßloch zeigte sich, dass sogar im September nachts zwischen dem stark versiegelten Ortskern und dem Umland Temperaturunterschiede von bis zu 6°C herrschen.

Weiterer positiver Effekt von Begrünungen: Förderung der Artenvielfalt

Ein weiterer positiver Effekt von Begrünungen ist die Förderung der Artenvielfalt. Seit Jahren ist bekannt, dass diese stark abnimmt und immer mehr Tierarten mangels Lebensraum gefährdet sind. Natürlich können ans Offenland gebundene Tierarten nicht im eigenen Garten geschützt werden. Dennoch profitieren einige Arten wie Wildbienen, Eidechsen, Igel, Vögel und Co. von einem grünen, vielfältig gestalteten Garten. Dieser lässt sich auch einfach und pflegeleicht mit heimischen, trockenheitsresistenten Blumen, Stauden und Gehölzen gestalten.

 

(Quelle: Gemeinde Haßloch)