Kürzlich tauschten sich im Rahmen des 6. Regionaltages Rheinhessen Vertreter der Landkreise Alzey-Worms und Mainz-Bingen sowie der Städte Mainz und Worms im Rahmen einer Videokonferenz über wichtige Themen für die Region aus. In 2022 liegt der Vorsitz des Regionaltages bei der Stadt Worms.
Wasserstoffnutzung
Eröffnet wurde die Sitzung vom Oberbürgermeister der Stadt Worms, Adolf Kessel. Erster Referent war Volker Hans, Dezernent für Fördermittelmanagement der Landeshauptstadt Mainz. Er gab einen aktuellen Einblick in die derzeitigen Förderbescheide und Infrastrukturprojekte zur Wasserstoffnutzung. Außerdem gab er einen Ausblick auf mögliche weitere Projekte und das Nutzungspotenzial des Energieträgers. Unter anderem ist eine Wasserstofftankstelle beim Wirtschaftsbetrieb Mainz in Planung.
„Auch bei der EWR Worms gibt es ein ähnliches Projekt“, wies Adolf Kessel auf mögliche Synergieeffekte hin. „Für eine wachsende Wasserstoffnutzung in regional übergreifendem Stil muss die stetige Abstimmung als oberste Prämisse gelten, um Fehlbedarfe oder Doppelstrukturen auszuschließen. Dabei muss von Beginn an über die eigene Scholle hinausgedacht werden – die strategische regionale Gesamtplanung ist die Basis für Erfolg“, ergänzte der Mainzer OB Michael Ebling.
Neuaufbau eines Regionalbusunternehmens
Uwe Hiltmann von der Kommunalverkehr Rhein-Nahe GmbH präsentierte anschließend den Neuaufbau eines Regionalbusunternehmens in den Landkreisen Bad Kreuznach und Mainz-Bingen. „Das neue kommunale Verkehrsunternehmen hat eine erhebliche Bedeutung für die Leistungs- und Zukunftsfähigkeit für den öffentlichen Personennahverkehr in der Region. Das Fahrplanangebot kann so erweitert werden und neue nachhaltige Strukturen etabliert werden“, skizzierte Hiltmann die Vorteile. „Ein gut funktionierender und attraktiver Nahverkehr ist für eine bevölkerungs- und wirtschaftsstarke Region wie Rheinhessen unerlässlich. Wir wollen mehr Linien, eine bessere Taktung und höhere Kundenzufriedenheit – über Kreis- und Stadtgrenzen hinweg. Um dies anzupacken, haben wir eine eigene kommunale Nahverkehrsgesellschaft gegründet“, ergänzte Dorothea Schäfer (Landrätin von Mainz-Bingen). Der Betriebsstart für das kommunale Verkehrsunternehmen ist für den 17. Oktober 2022 vorgesehen.
Katastrophenschutz
Über den Erfahrungsaustausch im Bereich des Katastrophenschutzes der vier Gebietskörperschaften berichtete Walter Wagner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Wonnegau. Dabei regte er eine gemeinsame Stabsrahmenübung in Rheinhessen an, die vom Regionaltag befürwortet wurde. Da es bereits verschiedene Arbeitsgruppen und eine Enquetekommission des Landes in dem Bereich des Katastrophenschutzes gibt, ist aus Sicht der Teilnehmer ein dauerhafter Austausch im Rahmen vom Regionaltag nicht zielführend. Stattdessen soll dem Regionaltag einmal jährlich ein Sachstandsbericht über die Entwicklungen im Katastrophenschutz in Rheinhessen vorgestellt werden.
Kultur
Heiko Sippel (Landrat von Alzey-Worms) berichtete über die Aktivitäten der Arbeitsgruppe Kultur. Die Arbeitsgruppe befasste sich im Wesentlichen mit dem Masterplan Netzwerk Kultur und mit der Forderung nach einer hauptamtlichen Koordination. „Rheinhessen bietet als Region mit Stadt-Land-Beziehung, einer Wein-Kultur-Landschaft und seinen Traditionen für diese Kombinationsangebote gute Voraussetzungen, die es in Zukunft optimal aufeinander abzustimmen gilt. Hier müssen weitere Vernetzungen geschaffen und der Austausch der Kulturschaffenden untereinander optimiert werden“, betonte Heiko Sippel.
Radtouristischer Entwicklungsplan Rheinhessen u.a.
Michael Lipps vom Dienstleistungszentrum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück plädierte anschließend für nachhaltige Strukturen und für mehr Schlagkraft der Dachmarke Rheinhessen. „Das Potenzial der Dachmarke ist noch bei weitem nicht genutzt“, resümierte Lipps. Den aktuellen Sachstand zum radtouristischen Entwicklungsplan Rheinhessen stellte Christian Halbig von der Rheinhessen-Touristik GmbH vor. Die Netzplanung ist abgeschlossen und erste Förderanträge für Baumaßnahmen sind bewilligt worden. Für 2023/24 sind Erstausstattungen und Beschilderung von ersten Routen geplant. Des Weiteren wurde über das Verkehrskonzept für die Region Rheinhessen-Nahe, die Schulentwicklung und über die Arbeitsgruppen Gesundheit und Wohnraum gesprochen.
(Quelle: Stadt Worms)