Der Bestand an Mauerseglern, Schwalben und anderen Vögeln, die an und in Gebäuden brüten, nimmt seit vielen Jahren stetig ab – Rauch- und Mehlschwalbe sind sogar in der Roten Liste Hessen als „gefährdet“ eingestuft. Gründe dafür sind zum einen der dramatische Insektenschwund, zum anderen der Verlust an geeigneten Nistplätzen, u.a. durch die Wärmedämmung von Gebäuden.

Stadt Bensheim und Naturschützer planen Aktionen

Bei einem Empfang der Stadt Bensheim haben die örtlichen Naturschutzverbände, -vereine und -institutionen deshalb beschlossen, sich gemeinsam zum Schutz und zur Förderung der Gebäudebrüter zu engagieren. Ein erstes Treffen der Arbeitsgruppe „Gebäudebrüter“ ergab eine Reihe von Ideen: So wollen die Naturschützer die Öffentlichkeit etwa im Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungen über praktische Maßnahmen informieren, mit denen jeder Einzelne die Gebäudebrüter unterstützen kann. Das Naturschutzzentrum und einige Vereine werden hierzu Termine in ihr Programm für das Jahr 2020 aufnehmen. Neben klassischen Vorträgen soll es auch Bastelaktionen oder Angebote für Schulen geben. Geplant ist darüber hinaus eine Kartierung von Brutplätzen mit Unterstützung durch Meldungen aus der Bevölkerung. Umweltdezernent Adil Oyan: „Das neue Projekt zum Schutz der Gebäudebrüter reiht sich ein in eine Vielzahl von Aktivitäten der Stadt Bensheim rund um Naturschutz und Biodiversität. Ich lade die Bensheimer Bürgerinnen und Bürger dazu ein, uns bei diesem Projekt zu unterstützen und bedanke mich bei den bisherigen Unterstützern für ihr Engagement.“

Schon jetzt sind Meldungen Interessierter bei der Umweltberatung der Stadt Bensheim willkommen: zum Beispiel, wenn sie im Frühjahr 2020 per Mail Informationen über das Veranstaltungsangebot erhalten möchten, mit ihrem Verein oder ihrer Gruppe einen Beitrag zum Schutz von Gebäudebrütern leisten wollen oder um konkrete Hinweise auf Nistplätze der Vögel zu geben.

Die Umweltberatung ist erreichbar unter:
umwelt@bensheim.de oder
Telefon 0 62 51/14-2 13

Hintergrund-Infos: Gebäudebrüter

Manche verraten schon in ihrem Namen, wo sie brüten: Mauersegler, Haussperling, Turmfalke oder Hausrotschwänzchen brüten in oder an Gebäuden. Aber auch Mehl- und Rauchschwalbe, Schleiereule, Wanderfalke sowie Dohle gehören dazu. Sie bauen ihre Nester unter Vorsprünge sowie in Spalten, Rissen und kleinen und großen Höhlungen. Bis auf den Mauersegler – er brütet zwar in Spalten und kleinen Höhlungen, baut aber kein Nest. Der Mauersegler brütet spartanisch und entsorgt die Hinterlassenschaften seines Nachwuchses weit weg vom Brutplatz. Somit werden Fassaden überhaupt nicht verschmutzt und die Anwesenheit der Vögel bleibt oft unentdeckt.