ecoGuide, Deutsche Bahn, DB-Neubaustrecke, Mannheim, Karlsruhe

Archivfoto: PVH Heidelberg

Die Deutsche Bahn (DB) plant, das Schienennetz zwischen Mannheim und Karlsruhe auszubauen. Dort sollen zwei zusätzliche Gleise entstehen. Deren Verlauf steht noch nicht fest. Derzeit werden mögliche Linienkorridore untersucht, um durchgehende, ernsthaft in Betracht kommende Linienvarianten zu erhalten.

Die Stadt Heidelberg ist im äußersten Westen ihrer Gemarkung von einem Teil der analysierten Linienkorridore betroffen. Den aktuellen Planungsstand für das Bahnprojekt Mannheim – Karlsruhe hat die DB in einem digitalen Informationsabend am 17. Januar 2022 vorgestellt.

Dieser ist nun im Internet abrufbar unter:
www.mannheim-karlsruhe.de/oeffentliche-veranstaltungen

Informationen zum Planungsstand sowie Übersichtskarten werden ab Minute 39:15 erläutert. Weitere digitale Info-Veranstaltungen sind seitens der DB geplant.

Heidelberg sieht Auswirkungen einer möglichen Neubaustrecke über eigene Gemarkung kritisch

Die Stadt Heidelberg sieht die Auswirkungen einer möglichen Neubaustrecke über ihre Gemarkung kritisch. Sie fordert die DB auf, die Bedeutung der landwirtschaftlichen Flächen im Südwesten ihrer Gemarkung und deren hohe Bodenqualitäten sowie Biotopvernetzungen und die Zerschneidung von Landschaftsräumen bei den weiteren Untersuchungen mit größtmöglicher Wichtigkeit zu bewerten. Darüber hinaus wurde die DB auf geplante Verkehrsprojekte der Stadt Heidelberg und der Region hingewiesen, unter anderem die Pläne, PHV und die Stadt Schwetzingen durch eine Straßenbahn mit Heidelberg zu verbinden sowie den Bau des Radschnellwegs. Damit hat die Stadt zahlreiche Forderungen für den Untersuchungsumfang des Raumordnungsverfahrens gestellt. In das weitere Verfahren wird sich die Stadt Heidelberg intensiv einbringen. Städtische Gremien werden ab 8. Februar 2022 von der Stadtverwaltung über die Planungen und das weitere Vorgehen informiert.

DB untersucht mögliche Korridore im Westen Heidelbergs

Drei der in Frage kommenden Linienkorridore verlaufen im äußersten Westen der Heidelberger Gemarkung. Diese führen durch den Landschaftsraum zwischen Heidelberg und Eppelheim im Osten sowie Plankstadt und Oftersheim im Westen. Die bisherige Planung betrifft die Stadtteile Kirchheim und Wieblingen in den Bereichen Neurott, Kurpfalzhof, PHV und Grenzhof. Weitere mögliche Linienkorridore liegen weiter westlich, außerhalb des Heidelberger Stadtgebiets.

Ein komplett durchgehender Ausbau der Bestandsstrecke zwischen Heidelberg und Karlsruhe ist aufgrund zahlreicher, direkt angrenzender Bebauungen an den Gleisen nicht möglich. Die Trasse soll aus zwei neugebauten Gleisen bestehen, die in erster Linie für den Güterverkehr genutzt werden. Es wird eine Kapazität von 250 bis 350 Fahrzeuge pro Tag benötigt. Das bedeutet, dass Güterzüge im Fünf-Minuten-Takt verkehren sollen.

Nur eine Trasse geht ins Raumordnungsverfahren

Die von der DB erarbeiteten Linienkorridore werden derzeit in ihren Teilsegmenten hinsichtlich sogenannter Raumwiderstände – Eingriffe in Natur und Landschaft sowie Auswirkungen auf Menschen und Lebensräume – bewertet und zu miteinander vergleichbaren Linienvarianten konkretisiert. Im Laufe des Jahres 2023 soll sich die Antragsvariante Schritt für Schritt herauskristallisieren. Diese wird dann als Antragstrasse in ein Raumordnungsverfahren beim Regierungspräsidium (RP) eingebracht, das im vierten Quartal 2023 starten soll. Daran anschließend findet eine breite Beteiligung der betroffenen Kommunen, Fachbehörden und der Öffentlichkeit durch das RP statt, im Rahmen derer die Stadt Heidelberg eine inhaltliche Stellungnahme abgeben wird.

 

(Quelle: Stadt Heidelberg)