Für den Anschluss an die Sammelkläranlage Obrigheim erhalten die Gemeinden Haßmersheim und Neckargerach (Neckar-Odenwald-Kreis) Landeszuschüsse in Höhe von rund 9,6 Millionen Euro. Bei einem Vororttermin in Obrigheim hat Baden-Württembergs Umweltstaatssekretär Andre Baumann am 28. Oktober 2021 den beiden Gemeinden Haßmersheim und Neckargerach ihre Förderbescheide persönlich übergeben.
Umfassendes Maßnahmenbündel für effiziente Abwasserstruktur
„Heute fällt der Startschuss für ein ganzes Maßnahmenbündel, mit dem die Bürgerinnen und Bürger von Haßmersheim und Neckargerach eine effiziente und zukunftsfähige Abwasserbeseitigung erhalten“, betonte der Umweltstaatssekretär in seinem Grußwort. Bisher haben die beiden Gemeinden jeweils eine eigene Kläranlage betrieben. Aber nach über 40 Betriebsjahren seien diese veraltet, weisen technische Defizite auf und die notwendigen Kapazitäten für die gestiegenen Abwassermengen fehlen.
„Ohne Zweifel besteht bei den Gemeinden dringender Handlungsbedarf. Welche die wirtschaftlichste und wasserwirtschaftlich beste Option für die Zukunft ist, wurde mit einem umfassenden Gutachten und in intensiven Beratungen ermittelt. Mit dem Ergebnis, die Kläranlagen in Haßmersheim und Neckargerach stillzulegen und beide Gemeinden an die Sammelkläranlage in Obrigheim anzuschließen“, erläuterte Baumann. Um das Abwasser von Haßmersheim und Neckargerach zu behandeln, besitze diese Anlage ausreichend Reserven.
Landesmittel für technisch komplexe Baumaßnahmen
„Um die Abwasserstrukturen vor Ort zu bündeln, sind zahlreiche, technisch komplexe Baumaßnahmen einschließlich einer Neckarquerung erforderlich“, hob der Umweltstaatssekretär hervor. So muss für den Anschluss der Gemeinde Haßmersheim unter anderem ein neues Pumpwerk sowie eine etwa 1,7 Kilometer lange Druckleitung gebaut werden. Dabei unterstützt das Land die Gemeinde mit insgesamt 3.833.600 Euro. Ein weiteres Pumpwerk muss in der Gemeinde Neckargerach errichtet werden; zudem eine etwa 8,8 Kilometer lange Druckleitung, die wie auch im Fall von Haßmersheim, den Neckar mittels eines Dükers überqueren wird. Diese notwendigen Baumaßnahmen in Neckargerach bezuschusst das Land mit 5.776.800 Euro.
Investitionen rechnen sich für Menschen und Natur
„Das sind erhebliche Investitionen, die sich aber für die Menschen und die Natur in der Region langfristig rechnen. So ist der Betrieb an einem einzigen Standort effizienter und kostengünstiger möglich. Und auch zukünftige höhere Anforderungen an die Abwasserreinigung können leichter umgesetzt werden“, ergänzte Baumann. Nicht zu vernachlässigen seien aber auch die weiteren Vorteile für den Gewässerschutz. „Denn im Vergleich zu den bisher genutzten Kleinanlagen besitzt die Kläranlage in Obrigheim eine höhere Reinigungsleistung. Und damit führt der Anschluss der beiden Gemeinden auch zu einer direkten Entlastung des Neckars und zur Verbesserung seines ökologischen Zustands“, so der Staatssekretär.
(Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg)