„Jeden Freitag pochen junge Menschen darauf, dass wir den Klimaschutz ernst nehmen. Sie haben Recht! Wir werden unsere Anstrengungen deutlich ausweiten müssen, um die Klimakrise bekämpfen zu können“, sagte die hessische Umweltministerin Priska Hinz am 14. Mai 2019 beim Hessischen Klimaempfang im Schloss Biebrich. Zum Klimaempfang lädt jährlich das Hessische Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (HLNUG) Vertreter aus Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft ein, um über Klimapolitik zu diskutieren. Der Klimaempfang findet seit neun Jahren statt und verbuchte in diesem Jahr einen Rekord mit 600 Teilnehmern. Als Gastredner sprach Prof. Dr. Harald Lesch über „Das Wetter können wir nicht ändern, das Klima schon“. Er ist Professor für Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität und Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie München.
„Es ist wichtig, eine Klimapolitik zu betreiben, die ehrgeizig ist, bei der die Bevölkerung jedoch mitgenommen wird. Das sorgt für Akzeptanz und die brauchen wir. Denn jede und jeder muss seinen Beitrag leisten, um Klimaschutz zu betreiben“, erklärte Hinz. Deshalb wurden bei der Entstehung des Hessischen Klimaschutzplans Bürger, Wissenschaft, Kommunen und Vertreter aus der Wirtschaft beteiligt. Auch bei der nun anstehenden Weiterentwicklung des Klimaschutzplans wird auf Beteiligung gesetzt. „Wir werden auch auf die Bewegung von Fridays for Future zugehen und sie einladen bei der Weiterentwicklung des Klimaschutzplans mitzuwirken. Auch auf kommunaler Ebene können sich Jugendliche in den Klima-Kommunen engagieren oder sich im Rahmen von Jugendparlamenten in die Politik einbringen“, erklärte Hinz.
Hessen will bis 2050 klimaneutral sein
„Hessen will bis 2050 klimaneutral sein und so seinen Beitrag zur Einhaltung des Pariser Abkommens leisten. Auf bundes-, europäischer und internationaler Ebene setzen wir uns dafür ein, dass der Kohleausstieg schnellstmöglich umgesetzt wird und der Ausbau der Erneuerbaren Energie schnell vorankommt. Wir sind aufgeschlossen für die Einführung einer sozialverträglich gestalteten CO2-Bepreisung. Vergangene Woche haben wir gemeinsam mit weiteren Bundesländern einen Antrag bei der Umweltministerkonferenz eingebracht, der die Prüfung einer CO2-Bepreisung vorsieht“, erklärte Hinz.
Mit dem Integrierten Klimaschutzplan fördert Hessen u.a. den Rad- und Fußverkehr, Elektromobilität, klimaeffizientes Bauen oder die Reduktion von Treibhausgas in der Landwirtschaft durch Abdeckung von Güllebehältern. Mit der Weiterentwicklung sollen die Maßnahmen nun ausgeweitet und ergänzt werden. „Wir müssen uns der Klimakrise stellen und das bedeutet, die Verkehrs-, Energie- und Agrarwende voranzutreiben. Die Landesregierung hat sich gerade auf ein ambitioniertes Ziel verpflichtet: Bis 2030 sollen 55 Prozent des CO2-Ausstoß eingespart werden. Entsprechende Ziele für die einzelnen Ressorts werden jetzt auf wissenschaftlicher Grundlage erarbeitet“, ergänzte Hinz.