Die Stadt Heidelberg hat sechs Projekte mit dem Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis 2018 ausgezeichnet. Der mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Preis wird auf die verschiedenen Vereine und Initiativen verteilt, die sich mit ihrem Projekt in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit engagieren. Vier weitere Projekte wurden mit einer Urkunde geehrt. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen und war dieses Mal zum Schwerpunkt Klimaschutz ausgeschrieben. Bürgermeister Wolfgang Erichson und das städtische Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie haben die Preise am 9. April 2019 im Heidelberger Rathaus übergeben.
Preisträger des „Umwelt- und Nachhaltigkeitspreises 2018“:
Ökostadt Rhein-Neckar e.V.: „Rückenwind“ – 1.250 Euro
Mit dem Projekt „Rückenwind“ bietet der Verein Ökostadt Rhein-Neckar Heidelbergern die Möglichkeit, Fahrrad- und Elektromobilität zu erleben und als Alternative zum eigenen Auto kennenzulernen. Dafür werden seit dem Projektstart in 2010 Pedelecs – Elektrofahrräder mit einer elektrischen Motorunterstützung bis 25 km/h – vermietet, Pedelec-Kaufberatungen angeboten und Veranstaltungen mit Pedelecs durchgeführt. Seit Spätsommer 2018 wird zudem ein Lasten-Pedelec kostenfrei zum Verleih bereitgestellt.
Ökostadt Rhein-Neckar e.V.: „Auf den Spuren des Klimawandels“ – 1.250 Euro
Das Projekt „Auf den Spuren des Klimawandels“ möchte Jugendlichen mit 15 unterschiedlichen Exkursionen verdeutlichen, welche Auswirkungen der Klimawandel bereits heute in ihrer direkten Umgebung hat. Verschiedene Exkursionen beleuchten die Veränderungen und Anpassungsstrategien der Pflanzen auf die aktuellen Klimabedingungen. Mit dem Ziel, die Natur wahrzunehmen, werden von den Teilnehmenden die Spuren des Klimawandels erkundet: Neue Pflanzen breiten sich aus, andere verschwinden oder verändern die Vegetationsperiode.
Cub Scouts Heidelberg Pack 284 und NABU: „Wandern macht hungrig“ – 1.000 Euro
Die Kinder- und Jugendgruppe der Cub Scouts sowie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) führen 2019 zwei gemeinsame Veranstaltungen durch. Dabei handelt es sich jeweils um geführte Wanderungen mit anschließender Einkehr in einer der Heidelberger Grillhütten. Durch die Kooperation von zwei Vereinen, die jeweils unterschiedliche Zielgruppen haben, wird Naturpädagogik vermittelt und den Teilnehmenden ökologische Zusammenhänge im Wald erklärt. Bei diesen öffentlichen Veranstaltungen wird jeweils saisonales und regionales Essen angeboten.
Heidelberger Energiegenossenschaft: „Integrierte erneuerbare Quartiersversorgung” – 500 Euro
Das nachhaltige Energieversorgungskonzept der Heidelberger Energiegenossenschaft eG behandelt eine integrierte Quartiersversorgung für drei Mehrfamilienhäuser mit Wohnraum für rund 130 Personen. Es zeigt die Umsetzung der Energiewende durch Steigerung von Energie-/Ressourceneffizienz und Kooperationslösungen und umfasst eine Photovoltaikanlage (Süd-Ost-West Belegung), Mieterstrom, einen optimierten Stromspeicher, dynamische Lastverlagerung und E-Mobilität (E-Lastenrad, E-Auto). Durch Ressourcenschonung (Bestandsnutzung) entsteht ein gesellschaftlich relevantes Modell mit hohem Entwicklungspotenzial.
Electric Bike Solutions: „Entwicklung und Vertrieb von elektrischen Nachrüstantrieben für Fahrräder sowie Vertrieb von Lastenfahrrädern“ – 500 Euro
Die 2009 in Heidelberg gegründete Electric Bike Solutions GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, Beiträge zu nachhaltigen Mobilitätsformen zu leisten. Hauptgeschäftsfeld ist die Entwicklung und der Vertrieb von elektrischen Antrieben für E-Kleinmobilität, vor allem für Fahrräder. Mit den maßgeschneiderten Antriebslösungen können fast alle Fahrradtypen nachträglich in ein E-Rad verwandelt werden. Hierdurch wird die Ressourcenintensität verringert und die Nutzungsintensität steigt. Seit 2014 erfolgt auch der Vertrieb von elektrischen und pedalgetriebenen Lastenfahrrädern. Durch das Ziel der eigenen Entwicklung und Produktion von allen relevanten Komponenten eines Elektroantriebs soll der ökologische Fußabdruck von Pedelecs und ähnlichen Fahrzeugen noch weiter reduziert werden.
Volkshochschule Heidelberg: „Klimafit – Der Klimawandel und die Folgen verstehen“ – 500 Euro
An fünf Veranstaltungsterminen werden die Grundlagen des Klimawandels und seine Folgen, insbesondere für die Region Heidelberg, interaktiv vermittelt. Für viele Menschen ist der Klimawandel im Sinne einer Daseinsvorsorge bereits heute relevant, sei es beruflich oder privat. In immer mehr Tätigkeitsfeldern (z.B. Land- und Forstwirtschaft, Verwaltung, Gesundheitswesen, Bauen und Wohnen) werden fundiertes Wissen und Kompetenz zum Klimawandel und dessen Folgen zunehmend wichtig, um aktiv an der Gestaltung der eigenen Zukunft teilhaben zu können. Der Kurs zeigt die Klimaanpassungsmaßnahmen auf, die für die Zukunft in der Region dringend erforderlich sind und gibt darüber hinaus konkrete Anregungen, wie man für den Klimaschutz aktiv werden kann. Der Kurs richtet sich an beruflich und privat interessierte Bürger.
Mit einer Urkunde wurden geehrt:
Transition Town: „TransitionHaus Heidelberg“
Das „TransitionHaus Heidelberg“ ist ein Begegnungs- und Veranstaltungsort für klima- und ressourcenschonendes Handeln. Zielgruppe ist die Gesamtbevölkerung und Ehrenamtliche für den Klimaschutz.
Transition Town: „Wandelgarten – Zukunft ist, was uns blüht!“
Der „Wandelgarten“ ist eine 3.800 qm große, gemeinschaftlich genutzte Fläche in Kirchheim, der als Ort des Lernens über nachhaltiges Leben in Form eines Gemeinschaftsgartens fungiert. Die Zielgruppe sind Interessierte aus der Nachbarschaft aller Generationen.
BUND: „Kleidertauschpartys in Heidelberg“
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) organisiert seit 2013 Kleidertauschpartys und eine Kleidertauschplattform mit dem Motto „Kleidertausch statt Shoppingrausch“. Ziel ist die CO2-Reduktion und nachhaltiger Konsum.
Cub Scouts Heidelberg Pack 284
Eine Pfadfindergruppe mit Kindern aus der ersten bis zur fünften Klasse und ihre Eltern haben sich bei zwei Veranstaltungen mit gesunder Ernährung sowie regionalen und saisonalen Lebensmitteln beschäftigt.