Mehr Sonnenkraft nutzen, mehr Photovoltaikanlagen auf Heidelberger Dächer: Die Stadtverwaltung plant eine „Solarkampagne 2018“. Ziel der Stadt ist es, dass die Dachflächen im Stadtgebiet verstärkt für die Solarstromerzeugung genutzt werden. Wenn der Bau- und Umweltausschuss heute (6. März) und der Haupt- und Finanzausschuss am 21. März 2018 zustimmen, kann die Werbemaßnahme im Frühjahr 2018 unter dem Motto „Heidelberger Sonnenstrom – Energie vom Dach“ starten.
Die Zielgruppe sind „Häuslebauer“, Hausbesitzer und Eigentümergemeinschaften. Hintergrund sind die zentralen Klimaschutzziele der Stadt Heidelberg: Im „Masterplan 100 % Klimaschutz“ ist festgelegt, bis zum Jahr 2050 den Energiebedarf um 50 Prozent zu reduzieren und möglichst viel Strom aus regenerativen Energien zu produzieren (www.heidelberg.de/masterplan100). Aktuell gibt es zu wenig neue Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet, um die selbstgesteckten Klimaschutzziele zu erreichen.
Was die Solarkampagne bietet
- Förderanreize, Workshops und Veranstaltungen, wie z.B. Führungen und Fahrradtouren zu öffentlichen und privaten Gebäuden mit Photovoltaikanlagen.
- Umfangreiche kostenlose Beratungs- und Informationsangebote für die Bürgerschaft zu den Themenfeldern Wirtschaftlichkeit, Klimaschutz, Batteriespeicher, Mieterstrommodelle und Finanzierung. Das Wissen vermitteln speziell geschulte Berater der Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis (KliBA), der Heidelberger Energiegenossenschaft und aus dem Energieberaternetzwerk.
- Checkliste für die Photovoltaikanlage
Photovoltaikanlagen: Da ist noch viel mehr drin!
Im Januar 2018 waren im Stadtgebiet 694 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 18,5 Megawatt installiert. Diese Photovoltaikanlagen decken mit einem Jahresertrag von rund 16,5 Gigawattstunden in etwa 2,4 Prozent des theoretisch nutzbaren Heidelberger Dachflächenpotenzials für Photovoltaikanlagen von 700 Gigawattstunden. In der Bundesrepublik Deutschland deckten die Photovoltaikanlagen in 2017 mit einer geschätzten Stromerzeugung von rund 40 Terrawattstunden etwa 7,2 Prozent des Netto-Stromverbrauchs inklusive der Netzverluste.
In Heidelberg sind – wie im gesamten Bundesgebiet – in den vergangenen Jahren weniger neue Photovoltaikanlagen installiert worden. Der bundesweite Rückgang bei Neuanlagen ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass sich die Rahmenbedingungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) weiter verschlechtern werden. Dennoch sind Photovoltaikanlagen infolge der stark gesunkenen Preise in vielen Fällen wirtschaftlich. Dies gilt insbesondere für selbst verbrauchten Solarstrom.
Die Solarkampagne ist zunächst auf sechs Monate angelegt. Federführung hat das Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie der Stadt Heidelberg. Weitere Partner im Projekt sind die Stadtwerke Heidelberg (SWH), die Heidelberger Energiegenossenschaft (HEG), die Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg – Rhein-Neckar-Kreis gGmbH (KliBA), die Klimaschutzplus-Stiftung, die Handwerkerschaft sowie Energieberater. Bei der Erstellung der Kampagnenbausteine unterstützt die Stadt Freiburg – hier läuft die Solarkampagne seit 2017.