„Die Rückkehr des Wolfes in Deutschland stellt Rheinland-Pfalz vor Herausforderungen – auch, wenn es in den vergangenen Jahren nur sehr vereinzelte Nachweise gegeben hat und derzeit kein Einzeltier und auch kein Wolfsrudel in Rheinland-Pfalz nachgewiesen ist. Trotzdem setzen wir konsequent auf Vorsorge: Mit unserem Wolfsmanagementplan haben wir bereits im Jahr 2015 eine wichtige Grundlage im Umgang mit dem Wolf gelegt. Nun gehen wir gemeinsam mit Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland noch einen Schritt weiter, indem wir eine bundesweit einmalige Kooperationsvereinbarung geschlossen haben. Hierbei geht es vor allem um die Besenderung und den Umgang mit auffälligen Tieren, den besseren Informationsaustausch zwischen den Ländern und eine engere Abstimmung. Die entspricht auch den Wünschen der Landwirtschaft“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken heute (6. März 2018) in Mainz.

Wolfsmonitoring: Besserer Schutz vor auffälligen Tieren

Oberstes Ziel der Landesregierung ist, beim Umgang mit der weiteren Ausbreitung des Wolfes auf die Sicherheitsbedürfnisse der Bevölkerung einzugehen sowie ausreichend Schutz vor Schäden in der Nutztierhaltung zu erreichen. „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Naturräume wieder in der Lage sind, den Wolf wieder heimisch werden zu lassen, nachdem er vollständig aus Deutschland verschwunden war. Das erfordert aber Vorkehrungen, die wir nun verstärken“, so die Ministerin. „Wir werden zukünftig Synergien nutzen, die durch eine länderübergreifende Kooperation entstehen und intensiv Informationen austauschen. Zukünftig können Ressourcen bei Fang, Besenderung und gegebenenfalls der Entnahme von Wölfen geteilt werden“, sagte Höfken. „Wölfe nehmen auf Ländergrenzen keine Rücksicht, daher halten wir es für notwendig zu kooperieren. Das macht uns alle unterm Strich schneller und effizienter.“

Das Ziel ist, wandernde Wölfe durch ein Wolfsmonitoring effektiver zu beobachten und zu überwachen. Eine Managementgruppe wird Tiere auswählen und mit einem Sender ausstatten, um ihre Wege nachvollziehen zu können. „Wird ein Tier auffällig, können wir es orten, besser informieren und mit geeigneten Maßnahmen direkt eingreifen“, so die Ministerin. „Das verbessert nicht nur den Schutz, wenn Wölfe gegenüber dem Menschen auffällig geworden sind, sondern auch, wenn Wölfe korrekt ausgeführten Herdenschutz wiederholt überwinden und Nutztiere töten.“ Die rechtlich-politische Verantwortung für das Wolfsmanagement verbleibt dabei vollständig bei den zuständigen Ländern. Die Ministerin wies zudem darauf hin, dass ein effektiver Herdenschutz in der Verantwortung der Tierhalter liegt.