Es ist das vielleicht aktuellste Thema dieser Zeit: Wie kann sich eine Stadt, eine Region, ein Land unabhängig machen von teuren und schwierigen Energieimporten und gleichzeitig die Energiewende voranbringen? Diese Frage beschäftigt im Moment auch die Kommunalpolitik in Weinheim an der Bergstraße. Erstmals in der Öffentlichkeit hat am Mittwochabend der Ausschuss für Technik, Umwelt und Stadtentwicklung (ATUS) beraten, wie die Stadt mit den Anträgen von zwei Unternehmen umgeht, die beide beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) eine so genannte „bergrechtliche Erlaubnis zur Aufsuchung von Erdwärme“ beantragt haben, das ist die Voraussetzung für den Bau und Betrieb für ein Geothermie-Kraftwerk.

Zwei Bewerber haben Interesse

Die beiden Firmen sind Vulcan Energy Ressources aus Karlsruhe und Zukunft Geowärme GmbH aus München. Weinheims Oberbürgermeister Manuel Just betonte, dass die Stadt bei einem solchen Antrag keine Genehmigungsbehörde ist. „Für den Fall einer Genehmigung durch das Landesamt geht es für uns nur noch um das ‚Wie‘ und nicht um das ‚Ob‘.“

Stadt will breite Bürgerinformation

Allerdings: Die Stadt will die Entscheidung aus Freiburg von einer ausgiebigen Bürgerinformation begleiten lassen. Geplant ist ein professionell aufgesetztes „Forum Energie Dialog“, das vom Land Baden-Württemberg gefördert wird. Für dieses Forum wird unter anderem das Darmstädter Kommunikationsbüro „Team Ewen“ verpflichtet. Agenturchef Dr. Christoph Ewen stellte seine Konzepte im Ausschuss vor.

Das Thema Geothermie ist in Weinheim immer wieder präsent, weil es die geologischen Möglichkeiten dazu gibt. Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner informierte im Ausschuss über Chancen und Risiken der fossilfreien Energie, die regenerativ und nahezu emissionsfrei ist. Fetzner bestätigte, dass in Weinheim in einer Tiefe von 3.000 Metern Wasser mit einer Temperatur von etwa 160 Grad Celsius fließt – also geeignet ist für die Gewinnung von Strom und Wärme. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass sich die Stadt schon vor 15 Jahren – als eine der ersten im Land – den passenden Claim gesichert hatte.

Im ATUS herrschte grundsätzlich ein positiver Tenor, sowohl was die Energieform angeht als auch den dazugehörigen Kommunikationsprozess.

 

(Quelle: Stadt Weinheim)