Der Winter kommt und damit beginnt auch die Zeit der Vogelfütterung. Naturfreunde möchten ihren Beitrag leisten, damit die Tiere gut durch die kalte Jahreszeit kommen, und sie haben Freude daran, die Vögel am Futterhäuschen zu beobachten. Dabei werden beim Kauf von Körnermischungen, Meisenknödeln, Weichfutter und getrockneten Insekten keine Kosten gescheut: 15 bis 20 Millionen Euro geben die Deutschen jährlich für Vogelfutter aus. Dass sich die Liebe zu den Vögeln auch in der Gartengestaltung wiederfinden sollte, wird von den Naturschutzverbänden immer wieder thematisiert. Denn wirklich hilfreich für die Vogelwelt sind Gärten mit heimischen Sträuchern, Obstbäumen, Wildstauden, Blumenwiesen, Kräuter und Wildwuchs-Ecken.

Kaum beachtet: die nächtliche Dauerbeleuchtung

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Kohlmeise. Foto: Brigitte Heinz / BUND

Ein anderes Thema wurde aber bisher kaum beachtet: Das künstliche Licht von Außenstrahlern, Lichterketten, Solarkugeln und Fassaden- und Weihnachtsbeleuchtungen, das nachts unsere Häuser und Gärten erhellt und große Auswirkungen auf unsere gefiederten Freunde hat. Aus diesem Grund wendet sich der BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald (BUND) mit einem Appell an alle Haus- und Gartenbesitzer: „Wenn Sie den Vögeln, die Ihre Gärten und Futterhäuschen besuchen, etwas Gutes tun möchten, dann verzichten Sie bitte auf die nächtliche Dauerbeleuchtung“, so Brigitte Heinz, Leiterin des von der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg geförderten BUND-Projektes „Die Nachtretter“.

„Stellen Sie sich vor, Sie müssen Kräfte sparen und ihre Ruhephasen optimal ausnutzen, und in Ihrem Schlafzimmer geht das Licht nicht aus“, bringt es Heinz mit anderen Worten noch einmal anschaulich auf den Punkt. Das Licht raubt nachtaktiven Tieren ihren Lebensraum, tagaktiven wie unseren Singvögeln die Nachtruhe. Im Sommer werden Insekten in großer Zahl von den Lampen angezogen und umkreisen sie so lange bis sie verenden. „Während wir unsere Rollläden runterlassen können, können sich die Tiere nicht dagegen wehren, wenn wir die Nacht zum Tag machen. Dabei ist der Schutz der Nacht so einfach“, betont Heinz: „Licht nur einschalten, wenn es wirklich gebraucht wird, nur dorthin lenken, wo es benötigt wird, die Lichtmenge reduzieren und am besten bernsteinfarbenes Licht verwenden“.

Weitere Informationen:
www.bund-rhein-neckar-odenwald.de/nachtretter

 

(Quelle: BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald)