Kurz vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen in Rheinland-Pfalz verdichten sich die Hinweise: Das einst FDP-geführte Verkehrsressort wird zukünftig dem grünen Umweltministerium angegliedert. Ein zentrales Anliegen des ökologischen Verkehrsclubs an die neue rheinland-pfälzische Regierung wird somit erfüllt. „Wir freuen uns, dass der Weg frei gemacht wird für eine Neuausrichtung der Mobilitätspolitik und werden die zukünftigen Entscheidungen des Umweltministeriums im Bereich Verkehr natürlich genau beobachten“, kommentiert Dr. Helga Schmadel, Vorsitzende des VCD Rheinland-Pfalz die bevorstehende Koalitionsentscheidung.

Die Menschen in Rheinland-Pfalz wünschten sich keine weiteren Alibiprogramme, sondern endlich eine ambitionierte Klimapolitik, die Wirkung zeigt. Dazu zählt für den VCD u.a. der Stopp von Planungen für unzeitgemäße Infrastrukturprojekte, wie der Mittelrheinbrücke. Egal ob als „kleine, lokale“ Brücke oder als Gigabau – sie erzeuge zusätzlichen Kfz-Verkehr und verhindere lokalen Fuß- und Radverkehr, konterkariere daher die Klimaziele, gefährde das Unesco-Welterbe und mache insgesamt aus umweltpolitischer Sicht keinen Sinn. „Stattdessen brauchen wir ein regionales Mobilitätskonzept, wie es schon im letzten Koalitionsvertrag vereinbart wurde“, erläutert Helga Schmadel.

ÖPNV stärken

Für eine echte Verkehrswende müsse außerdem der ÖPNV im Land gestärkt werden. „Dies gelingt mit modernen und sozialen Tarifmodellen und einem einheitlichen Landestarif, einer engen Verzahnung von Bus und Bahn sowie der Integration von neuen Mobilitätsangeboten wie Car-Sharing und E-Bikes“, erläutert Schmadel. „Zusätzlich brauchen wir dichte, sichere und attraktive Radnetze, die die umweltfreundliche Erreichbarkeit der Mobilitätsstationen im Alltag ermöglichen und die schnellstmögliche Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken. Diese zukunftsfähigen Forderungen, die die koalierenden Parteien in ihren Wahlprogrammen selbst formuliert haben, müssen für eine echte Verkehrswende nun endlich umgesetzt werden!“, so der VCD.

 

(Quelle: VCD Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.)