ecoGuide, Queich, Birkweiler, Gewässerschutz

Archivfoto: E. Schauer

Ehrenamtliche Bachpaten aus Ortsgemeinden entlang der Queich, Landrat Dietmar Seefeldt (Landkreis Südliche Weinstraße, SÜW) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd in Neustadt als Obere Wasserbehörde und der Kreisverwaltung als Untere Wasserbehörde sind am 4. Oktober 2021 in Birkweiler zusammengekommen. „Gemeinsam wollen wir zukünftig den Zustand der Queich gründlich im Fokus behalten“, so Landrat Seefeldt. Daher stand bei dem erneuten Treffen, das auf Einladung des Landrats stattfand, unter anderem eine Schulung in Sachen Wasserprobenentnahme auf der Tagesordnung.

Ebenso ging es darum, Informationen zum Sachstand im Zusammenhang mit den Schadereignissen vom Frühjahr auszutauschen. Im April waren mehrfach Eintrübungen und Schaumbildungen auf der Queich zwischen Albersweiler und Landau eingetreten. Am 22. April 2021 musste ein massives Fischsterben dokumentiert werden.

Zukünftig werden Datenlogger eingesetzt

In Zukunft werden Datenlogger eingesetzt, also kleine Geräte, die die Wasserqualität der Queich an verschiedenen Standorten kontinuierlich messen, speichern und weitergeben. Konkret werden die Geräte Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt und elektrische Leitfähigkeit beobachten.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Gewässerschutzes der Queich ist die Optimierung der Meldekette: Wenn es nochmal zu einer gravierenden Verschmutzung der Queich kommen sollte, werden neben der Kläranlage Annweiler künftig auch die Kläranlagen Landau und Offenbach informiert, die unverzüglich an festgelegten Standorten weitere Proben nehmen. „Denn die Queich fließt schnell, und nur wenn die Schadstoffe möglichst genau erfasst sind, lassen sie sich sicher bestimmen und zu einem Verursacher zurückverfolgen“, erläutert Landrat Seefeldt die Hintergründe. Diese Probenentnahmen werden künftig im Ernstfall ergänzt durch weitere Proben der ehrenamtlichen Bachpaten. Damit die Proben alle einheitlich genommen und die Ergebnisse vergleichbar sind, informierte das Labor der SGD Süd aus Kaiserslautern beim Vor-Ort-Termin über die gemeinsame Vorgehensweise.

Meldekette entlang der Queich wird optimiert

„In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen optimieren wir aktuell die Meldekette entlang der Queich. Besonders, dass sich Ehrenamtliche aus den anliegenden Orten in diesem Prozess engagieren, ihre Ideen einbringen und ihre Freizeit für den Gewässerschutz nutzen möchten, stimmt mich zuversichtlich, dass wir es nach den Rückschlägen der starken Verschmutzungen und des Fischsterbens gemeinsam wirklich schaffen können, die Situation und das empfindliche Ökosystem der Queich zu verbessern“, sagte Landrat Seefeldt.

Nach den Verschmutzungen und dem Fischsterben im April hatte die Kriminalpolizei ermittelt. Zahlreiche Wasserproben wurden am Schadenstag und danach genommen. Die Laborwerte erlaubten keine Rückschlüsse auf die Ursache der Verunreinigungen und des Fischsterbens. Es gab Begehungen und örtliche Kontrollen, sowohl durch die Polizei als auch durch die Untere und die Obere Wasserbehörde und das Landesamt für Umweltschutz, außerdem konkrete Nachforschungen bei an der Queich anliegenden Gewerbebetrieben. Die Stadtwerke Annweiler haben das Albersweilerer Kanalsystem aufwendig auf Fehlanschlüsse untersucht. Trotz all dieser Anstrengungen konnte die Ursache für das Fischsterben nach Auswertung sämtlicher zur Verfügung stehender Daten nicht ausfindig gemacht werden.

Das vom Landkreis SÜW hierzu beauftragte Gutachten ist öffentlich einsehbar: hier

 

(Quelle: Landkreis Südliche Weinstraße)