Der Radverkehr in Heidelberg hat von 2013 bis 2018 um sieben Prozentpunkte zugenommen. Das hat die bundesweite Studie „Mobilität in Städten – System repräsentativer Verkehrsbefragungen (SrV)“ der TU Dresden ergeben. 2018 nutzten demnach 33 Prozent der Heidelberger das Fahrrad, um sich innerhalb der Stadt fortzubewegen. 2013 waren es noch 26 Prozent. Der Fußverkehr und Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) haben im gleichen Zeitraum im Binnenverkehr um jeweils drei Prozentpunkte abgenommen. Der Autoverkehr ist bei 22 Prozent konstant geblieben. Die Entwicklung zeigt, dass Heidelberger innerhalb des Umweltverbundes – also beispielsweise vom ÖPNV auf das Fahrrad – nicht jedoch vom Auto auf den Umweltverbund umgestiegen sind. Die Ergebnisse der Studie werden heute (22. Januar 2020) im Stadtentwicklungs- und Verkehrsausschuss diskutiert.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Die Studie zeigt, dass der Verkehrsmix in Heidelberg ausgeglichen und umweltfreundlich ist und sich leicht verbessert hat. Das Fahrrad wird immer mehr genutzt – Investitionen in die innerstädtische Radinfrastruktur zeigen Wirkung und spielen auch bei der künftigen Verkehrsplanung eine zentrale Rolle. Der Anteil an Autofahrern ist mit 22 Prozent kaum zu verbessern. Die Studie zeigt jedoch auch, dass ab einer Weglänge von zehn Kilometer 70 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger das Auto nutzen. Eine wichtige Aufgabe wird es deshalb sein, den ÖPNV und Radverkehr vor allem für Pendler noch attraktiver zu gestalten. Großes Potenzial sehe ich hier im Ausbau von regionalen Radschnellwegen sowie im Ausbau einer Hauptradachse im Neckartal.“

Das Fahrrad ist bei Strecken zwischen einem und fünf Kilometer Hauptverkehrsmittel

Die Studie untersuchte auch die Wahl des Verkehrsmittels nach Entfernungsklassen: Bei Weglängen von einem bis fünf Kilometer ist das Fahrrad das Hauptverkehrsmittel in Heidelberg. Dabei punktet es besonders bei Strecken zwischen einem und drei Kilometer: Mit 47 Prozent nutzt hier fast die Hälfte der Heidelberger das Fahrrad. Bei Wegen ab fünf Kilometer nehmen die meisten das Auto (58 Prozent). Kurze Entfernungen bis zu einem Kilometer werden vor allem zu Fuß (70 Prozent) und mit dem Fahrrad (23 Prozent) zurückgelegt. Ab zehn Kilometer kehrt sich dieses Verhältnis zwischen Umweltverbund und motorisiertem Individualverkehr genau um: Ab dieser Entfernung fahren 70 Prozent der Heidelberger mit dem Auto, 24 Prozent nutzen den ÖPNV und sieben Prozent sind mit dem Fahrrad unterwegs.

Hintergrund-Infos zur Studie

Im Jahr 2018 wurden in Heidelberg repräsentativ 2.319 Personen befragt. Die Adressen der Haushalte wurden aus dem Einwohnermelderegister per Zufallsverfahren gezogen. Einpendler, Touristen und Besucher berücksichtigt die Studie nicht. Heidelberg nimmt seit 2013 an der Befragung der Technischen Universität Dresden teil, die kontinuierlich alle fünf Jahr durchgeführt wird. Die Daten aus der Befragung helfen das Verkehrsverhalten der Heidelberger Bevölkerung besser analysieren, bewerten und vergleichen zu können und fließen in die Erarbeitung des Verkehrsentwicklungsplans 2035 ein. Die SrV-Daten aus 2013 sind zur Aufstellung des städtischen Verkehrsmodells verwendet worden.

 

(Quelle: Presse-Info der Stadt Heidelberg)