Die Stadtwerke Heidelberg haben zum zweiten Mal bei einer Ausschreibung für innovative Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (iKWK) den Zuschlag erhalten. Damit können sie nun weitere Erzeugungsanlagen bauen, um den Anteil grüner Wärme an der öffentlichen Wärmeversorgung in Heidelberg und Teilen von Eppelheim zu steigern.
Das Stadtwerke Heidelberg haben im Jahr 2011 ihre Energiekonzeption veröffentlicht und in den folgenden Jahren weiterentwickelt. Unter anderem verfolgen sie damit die Ziele, den Anteil erneuerbarer Wärme an der Fernwärme zu erhöhen und den Anteil der Fernwärme am Wärmemarkt auf 50 Prozent zu steigern. Unter anderem wurden dazu ein Holz-Heizkraftwerk sowie sechs Biomethan- bzw. Erdgas-BHKW gebaut, zudem ist eine Solarthermieanlage in Planung. Ein Wärmespeicher und eine Power-to-Heat-Anlage sollen außerdem die Flexibilität des Energiesystems erhöhen.
Über ihr Fernwärmenetz erreichen die Stadtwerke Heidelberg über 40.000 Menschen
Die Eigenerzeugung an Fernwärme ist durch diese Maßnahmen inzwischen schon auf 25 Prozent gestiegen, 20 Prozent stammen dabei aus erneuerbaren Energien. Zusammen mit Partnern aus der Metropolregion Rhein-Neckar haben die Stadtwerke Heidelberg zudem Abwärme und Abfall als Energierohstoffe auf der Agenda, um den Anteil an grüner Wärme noch weiter zu erhöhen. Über ihr Fernwärmenetz erreichen die Stadtwerke Heidelberg über 40.000 Menschen in den angeschlossenen Haushalten – und leisten damit einen großen Beitrag zur Wärmewende in der Region.
Durch die erfolgreiche Teilnahme an zwei der bisherigen drei iKWK-Ausschreibungen (Dezember 2018 und Juni 2019) kann das Unternehmen den Anteil erneuerbarer Wärme noch weiter erhöhen. Das Anlagenkonzept, mit dem der 100-prozentig kommunale Energieversorger an den Ausschreibungen teilgenommen hat, war beide Male identisch: Die Anlagen bestehen jeweils aus einem BHKW mit 2.000 kW elektrischer und thermischer Leistung. Die Anlagen werden 3.000 Stunden pro Jahr betrieben. Die erzeugte Wärmemenge aus den BHKW beträgt jeweils 6.000 MWh. Der regenerative Anteil, der bei der iKWK-Ausschreibung gefordert wird, ist durch Wärmepumpen sichergestellt. Ihre thermische Leistung beträgt 1.500 kW, ihre Wärmeerzeugung 2.400 MWh. Dazu wird noch jeweils eine Power-to-Heat-Anlage mit 600 kW gebaut. Die geplanten Investitionen für diese Anlagen im Energiepark Pfaffengrund des Unternehmens betragen jeweils vier Millionen Euro.
„Die Anlagen sind so kalkuliert, dass wir die Wärme zu den gleichen Preis-Konditionen erzeugen können wie bei Bezug aus den bisherigen konventionellen Quellen. Das macht die iKWK- Anlagen für unser Unternehmen so interessant,“ betont Peter Erb, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Umwelt – der Gesellschaft, die bei den Stadtwerken Heidelberg für die Erzeugungsanlagen zuständig ist. „Die iKWK-Ausschreibung ermöglicht uns so, wirtschaftliche und ökologische Ziele miteinander zu verbinden, und diese Chance nutzen wir gerne.“
An den beiden Ausschreibungen, an denen sich die Stadtwerke Heidelberg beteiligt haben, haben jeweils 3 bzw. 5 Anbieter teilgenommen. Die Stadtwerke Heidelberg sind das erste Stadtwerk, das bei zwei Ausschreibungen den Zuschlag erhalten hat.