Mit dem „Klima-Kompass“ unter klimakompass.heidelberg.de veröffentlichte die Stadt Heidelberg Ende April 2021 eine Umweltdatenplattform, auf der Umwelt- und Meteorologie-Daten online und in Echtzeit bereitgestellt werden – für Bürger, die Wissenschaft und die Stadtverwaltung selbst.

Derzeit werden Daten von 12 über das gesamte Stadtgebiet verteilte Messstationen im Klima-Kompass dargestellt – weitere bestehende Stationen sollen folgen. Verschiedene Ämter der Stadtverwaltung und Kooperationspartner wie die Abteilung Geographie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg oder die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) betreiben die Stationen. Darüber hinaus sind in der Plattform Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) integriert.

Die neue Datenplattform „Klima-Kompass“ liefert eine schnelle Übersicht zur aktuellen klimatischen Situation in Heidelberg – und konkrete Tipps:

  • Stadtklima und Gesundheit: Durch den Klima-Kompass-Gesundheitsindex sowie die amtlichen Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes bekommen die Bürger Hilfe zur Einschätzung der bioklimatischen Situation. Bei Hitze beispielsweise erhalten sie auf Basis der erhobenen Daten konkrete Handlungsempfehlungen. Außerdem sind aus der Planungshinweiskarte des Stadtklimagutachtens 2015 die bioklimatisch belasteten Siedlungsbereiche und entlastende, Kaltluft produzierende Flächen als Ausgleichsräume im Klima-Kompass dargestellt.
  • Starkregen: Durch die Verdichtung des Niederschlagsmessnetzes möchte die Stadtverwaltung in Zukunft für eine bessere Prognose und Warnung der Bevölkerung bei Starkregenereignissen sorgen. Der Klima-Kompass legt dazu den ersten Grundstein: Niederschlagsdaten aus verschiedenen Bereichen des Stadtgebiets stehen nun in Echtzeit zur Verfügung. Dies erweitert das Starkregenrisikomanagement der Stadtverwaltung: Neben den bereits veröffentlichten Starkregengefahrenkarten und der Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung unter www.heidelberg.de/starkregen gibt es nun eine weitere Facette zum Thema.
  • Luftqualität: Abrufbar sind zudem die von der LUBW erhobenen Messdaten zur Luftqualität. Meteorologische Bedingungen spielen eine große Rolle bei der Ausbreitung von Luftschadstoffen. Zuletzt hatte die Stadtverwaltung im Rahmen des Sofortprogramms Saubere Luft, unterstützt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), drei hochwertige Wetterstationen am Königstuhl, der Stadtbücherei sowie am Wasserwerk Rauschen realisieren können. Die nun verfügbaren Daten sollen weitere Erkenntnisse zur Ausbreitung von Luftschadstoffen liefern. Mit ihrer Hilfe können mittelfristig Handlungsempfehlungen im Sinne der Verkehrssteuerung erarbeitet werden.

„Mit dem ,Klima-Kompass‘ können wir über ein breites Spektrum an Themen vom Starkregenrisikomanagement über die Luftreinhaltung bis zum Stadtklima informieren, die interessierte Bürgerschaft sensibilisieren und zu umwelt- und klimafreundlichem Handeln motivieren“, fasst Umweltamtsleiterin Sabine Lachenicht die Vorteile zusammen.

Meteorologische Rohdaten kostenlos erhalten

Über den Klima-Kompass können zudem Wissenschaftler, Studierende, interessierte Bürger sowie kommerzielle Anbieter die von der Stadtverwaltung erhobenen meteorologischen Rohdaten kostenlos als CSV-Datei oder in Echtzeit per technischer Schnittstelle beziehen.

Die Umweltdatenplattform wurde im Rahmen des Fördervorhabens digitale Zukunftskommune@bw in Kooperation mit dem Amt für Umweltschutz, Gewerbeaufsicht und Energie, dem Amt für Digitales und Informationsverarbeitung, mit der Digital-Agentur Heidelberg GmbH und der SAP SE als Umsetzungspartner entwickelt. Mit dem Projekt geht die Stadt einen weiteren Schritt in Richtung „Smart City“ und Digitalisierung. Dies ermöglicht künftig die Anbindung weiterer Messstationen und Umweltsensoren in die Umweltdatenplattform.

 

(Quelle: Stadt Heidelberg)