Diese Woche wurde die Speyerer Stadtverwaltung darauf aufmerksam gemacht, dass die bepflanzten Baumscheiben in der Allerheiligenstraße, die von Anwohnenden gepflegt werden, offenbar mit Blaukorn gedüngt wurden. Eine Kontrolle vor Ort bestätigte den Verdacht. Da das Düngekorn durch den zwischenzeitlichen Regen bereits aufgeweicht und nicht mehr zu entfernen war, wurde es von einem Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün in den Boden eingearbeitet, sodass nun keine Gefahr mehr davon ausgeht.
Dünger sollte nur nach einer vorherigen Bodenprobe gegeben werden
Auch wenn es sicherlich nur gut gemeint war: Blaukorn ist nicht ungefährlich, da es je nach Menge giftig ist. Es sollte daher nicht im Bereich des öffentlichen Grüns angewendet werden, wo Kinder oder Tiere es aufnehmen könnten! Was beim Düngen außerdem zu beachten ist, wissen selbstverständlich die Experten der städtischen Abteilung Stadtgrün, die eine ganze Reihe von Tipps zusammengestellt haben: Demnach sollte Dünger nur nach einer vorherigen Bodenprobe gegeben werden, durch die sich erkennen lässt, welche Nährstoffe tatsächlich im Pflanzen- oder Gemüsebeet fehlen. Die richtige Düngezeit ist von März bis Oktober, da die Pflanzen zu dieser Zeit Nährstoffe aufnehmen. Hält man sich daran, wird die Auswaschung ins Grundwasser minimiert. Um Hautreizungen zu vermeiden, sollten schon beim Ausbringen Handschuhe getragen werden.
Am besten nutzt man für diese Art der Gartenpflege bedecktes Wetter, bevor Regen angesagt ist. Das verhindert zum einen Verbrennungen auf den Pflanzen durch liegengebliebenes Düngerkorn und sorgt zum anderen dafür, dass der Regen die Nährstoffe für die Pflanzen überhaupt nutzbar macht, denn dafür braucht es Wasser.
Dünger nicht auf der Pflanzfläche liegen lassen!
Außerdem sollte der ausgebrachte Dünger nicht auf der Pflanzfläche liegen gelassen, sondern in den Boden eingearbeitet werden, damit er besser an die Wurzeln gelangt. Mineralische Volldünger wie das als „Blaukorn“ bekannte Nitrophoska sollten generell sparsam eingesetzt werden. Sie wirken zwar schnell, werden aber auch schneller ausgewaschen, als organisch gebundene Nährstoffe. Organischer Dünger besteht nämlich aus pflanzlichen und / oder aus tierischen Inhaltstoffen (z.B. Traubenkernschrot, Kakaoschalen, Hornspänen oder Seevogel-Guano). Die Umwandlung der organischen Stoffe in pflanzenverfügbare Nährstoffe ist ein langsamer, natürlicher Vorgang (Mineralisierung), der dafür sorgt, dass die Nährstoffe langsam und über einen längeren Zeitraum hinweg an die Pflanzen abgegeben werden. Dabei wird das Bodenleben aktiviert und die Humusbildung gefördert.
(Quelle: Stadt Speyer)