Daniel Knoll (Geschäftsführer Sonnige Projekte UG), Florian Oess und Dennis Koppenhöfer (beide BEG-Vorstände), OB Jörg Albrecht und Dezernatsleiter Tobias Schutz (v.li.) auf dem Dach des Wilhelmi-Gymnasiums. Foto: Stadt Sinsheim

Auf dem Dach des Sinsheimer Wilhelmi-Gymnasiums hat die EnBW Solar GmbH seit 1998 eine Photovoltaikanlage betrieben, deren Weiterbetrieb mit Auslauf der Förderung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ohne bauliche Veränderungen und neues Betriebskonzept wirtschaftlich nicht länger lohnend gewesen wäre. Nun hat die Stadt Sinsheim die Anlage übernommen, zudem auf den Dächern des Wilhelmi-Gymnasiums und der Kraichgau Realschule weitere Flächen für Photvoltaik geschaffen und mit der BürgerEnergieGenossenschaft Kraichgau eG (BEG) einen neuen Betreiber gefunden.

Verfügbare Flächen auf dem Dach des Schulkomplexes voll ausgenutzt

Damit sind die für Photovoltaik verfügbaren Flächen auf dem Dach des Schulkomplexes voll ausgenutzt. Bis dato wurden mit der alten Anlage und einigen Solaranlagen in Bürgerbesitz etwa ein Drittel der Fläche genutzt. Künftig werden durch die BEG auf 2.500 m² Fläche mittels 1.500 Photovoltaik-Modulen etwa 500.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr gewonnen. Das entspricht in etwa dem Stromverbrauch von gut 150 Einfamilienhäusern. Die CO2-Einsparung liegt dabei bei rund 300 Tonnen im Jahr.

Vor Ort unterzeichneten der Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht und die beiden Projektleiter Florian Oess und Dennis Koppenhöfer (Vorstände der BEG) im Beisein von Dezernatsleiter Tobias Schutz und Daniel Knoll (Geschäftsführer Sonnige Projekte UG) die Verträge für die künftige Kooperation. Die Stadt Sinsheim verpachtet die benötigte Fläche an die BEG, erhält ein Dachnutzungsentgelt und wird im Gegenzug mit Strom für den Eigenverbrauch des Schulkomplexes beliefert. „Ein doppeltes Vertragsverhältnis, von dem beide Seiten profitieren“, wie Dezernatsleiter Tobias Schutz vor Ort erläuterte. Die Verträge, die im Wilhelmi-Gymnasium unterzeichnet wurden, gewähren beiden Seiten gegenseitige Sicherheit: Der Pachtvertrag wurde auf 20 Jahre geschlossen, und der Preis, zu dem die Stadt den grünen Strom bezieht, wurde für fünf Jahre auf dem derzeit aktuellen Stand eingefroren.

BEG engagiert sich für eine gemeinsame Klima- und Energiezukunft

Die BEG engagiert sich für eine gemeinsame Klima- und Energiezukunft. Der Fokus liegt auf der Gewinnung und Verbreitung 100 Prozent regenerativer Energien: Die Realisierung und der Betrieb von Nahwärmenetzen ohne fossile Energieträger und Photovoltaikanlagen sind hierbei neben diversen Projekten im Mobilitätsbereich die Hauptthemen. Durch die Organisation in einer „BürgerEnergieGenossenschaft“ wird eine breite Beteiligung der Bürger ermöglicht. Mit dem Kapital der Genossenschaftsmitglieder initiiert und realisiert die BEG Projekte zur Energiewende auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene, um eine autarke Energieversorgung und damit die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erreichen.

Die Kooperation von Stadt und BEG ermöglicht die Nutzung kommunaler Dächer mit Bürgerbeteiligung. Damit wurde ein Modellprojekt geschaffen, von dem sich die BEG eine Vorbildwirkung verspricht. Die beiden Schulen profitieren unmittelbar davon, dass Solarenergie für Schüler und Lehrer direkt erfahrbar wird. Im Mittel werden 40 Prozent des Strombedarfs des Schulzentrums durch die Solaranlage abgedeckt. Nicht vor Ort verbrauchter Strom fließt in den Kraichgauer Bürgerstrom der BEG. Der Fokus der BEG liegt für diese dabei nicht auf Gewinnmaximierung, sondern auf dem größtmöglichen Nutzen für die Energiewende.

„Als wir vor der Überlegung standen, was mit der veralteten Solaranlage auf dem Dach des Wilhelmi-Gymnasiums passieren soll, sind wir sehr schnell mit der BEG ins Gespräch gekommen“, erläutert OB Jörg Albrecht. „Wir sind sehr stolz auf dieses Projekt und außerordentlich froh, mit der BEG einen so kompetenten und zuverlässigen Kooperationspartner gefunden zu haben.“

 

(Quelle: Stadt Sinsheim)