Auf einem Grundstück am Sinsheimer Friedhof entsteht derzeit auf Initiative der Stadtverwaltung Sinsheim ein Schaubiotop in unmittelbarer Nähe zu den Schulen der Kernstadt. Anhand eines Sinnespfads sollen hier naturschutzfachliche Themen für die Umweltbildung erlebbar gemacht werden. Auf etwa 1.200 Quadratmetern entstehen unter anderem eine kleine Streuobstwiese, ein Bereich mit Nisthilfen, eine Lössböschung sowie eine Trockenmauer.
An der südlichen Grenze zum Friedhof ist die Pflanzung einer Hecke aus heimischen Straucharten als Vogelhecke geplant. Ein Feuchtbiotop, das mit Niederschlagswasser versorgt wird, rundet das Gesamtbiotop ab. Die Ideenskizze für das Modellprojekt stammt aus dem städtischen Amt für Stadt- und Flächenentwicklung. Im Eingangsbereich sollen ein Bauwagen oder eine Hütte als Aufenthalts- und kleiner Unterrichtsraum dienen.
Schaubiotop soll für Naturschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren
„Es ist uns ein großes Anliegen, die Themen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz in die Schulen zu tragen“, erläutert Oberbürgermeister Jörg Albrecht. „Mit dem Biotop, das hier entsteht, lässt sich Sensibilisierung für die Thematik optimal mit Bewegungsförderung verbinden. Was hier entsteht, ist ein Modellprojekt mit Vorbildcharakter.“ In der Mitte des Geländes soll unter dem Motto „Alte Sorten – neu entdeckt“ Kultursorten nachgespürt werden, die in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten sind. Ein Teilbereich des Geländes wird bereits jetzt von Schülern der Carl-Orff-Schule im Zuge eines Pflanzprojekts genutzt.
Carl-Orff-Schule kooperiert seit Jahren mit der „GemüseAckerdemie“
Während eines Vor-Ort-Termins informierte die Stadt über die Planungen und präsentierte die Ideenskizze für das Gelände, während Kinder der Notbetreuungsgruppe der Carl-Orff-Schule unter Anleitung von Lehrern und Mitarbeitern der „GemüseAckerdemie“ erste Samen und Gemüsesetzlinge in den Boden einbrachten. Die Carl-Orff-Schule kooperiert seit einigen Jahren mit der „GemüseAckerdemie“ und hat unter anderem bereits einen Pflanzworkshop und eine Lehrerfortbildung absolviert.
Das städtische Schaubiotop soll über das Jahr hinweg verwirklicht werden. „Immer auch abhängig davon, ob Präsenzunterricht an den Schulen stattfinden kann und das zeitlich zulässt“, so Holger Brom vom Amt für Stadt- und Flächenentwicklung, der das Projekt vorangetrieben und umgesetzt hat. Zu den jeweiligen Themen ist eine Beschilderung nach dem Vorbild der Ausstellung „Naturraum Kraichgau“ geplant. Neben einer engen Zusammenarbeit mit den Schulen, strebt die Stadt eine Kooperation mit der Klimastiftung für Bürger an.
Etwa 30.000 Euro wird das Projekt insgesamt kosten. „Wir können die Maßnahme auch dank Spendengeldern verwirklichen. Für das Feuchtbiotop gibt es bereits einen Spender. Dafür sind wir außerordentlich dankbar“, so Albrecht. Weitere Spender hätten bereits Interesse bekundet.
(Quelle: Stadt Sinsheim)