Seit Juni 2022 haben die Flamingos im Zoo Heidelberg die bedrohten Krauskopfpelikane als Nachbarn. Die Krauskopfpelikane sind als neue Tierart eingezogen, inzwischen haben sich die Vögel mit den auffälligen, lustigen Frisuren gut eingelebt und bringen neues Leben auf den Flamingosee. Den Besuchern des Zoo Heidelberg zaubern sie durch ihre wundersame Art immer wieder ein schmunzeln ins Gesicht.

Krauskopfpelikane wurden lange Zeit verfolgt und ihre Nester zerstört

ecoGuide, Heidelberg, Zoo Heidelberg, Pelikane

Das Markenzeichen der Krauskopfpelikane – ihre Frisur. Foto: Petra Medan / Zoo Heidelberg

Krauskopfpelikane gelten als die am stärksten bedrohte der insgesamt acht Pelikanarten. Die Vögel wurden lange Zeit verfolgt und ihre Nester zerstört, denn Fischer glaubten, dass die Pelikane die Fischbestände verminderten und so deren Existenz gefährdeten. Zusätzlich wurden Eier und Jungvögel zum Verzehr gesammelt. In Deutschland wurden Krauskopfpelikane wahrscheinlich bereits im Mittelalter ausgerottet. Anhand von Knochenfunden lässt sich nachweisen, dass Krauskopfpelikane einst in fast ganz Europa verbreitet waren. Doch nicht nur die Menschen dezimierten die Art, die mit 310 – 340 cm die größte Flügelspannweite aller europäischen Vögel hat. Als im Jahr 2022 die Vogelgrippe grassierte, traf es viele Vogelarten schwer – so auch die Krauskopfpelikane. Viele hunderte Kolonien erlagen der Vogelgrippe, weltweit leben daher nur noch knapp über 10.000 Tiere. Inzwischen gibt es jedoch Planungen, die bedrohten Vögel in Mitteleuropa wieder auszuwildern.

ecoGuide, Heidelberg, Zoo Heidelberg, Krauskopfpelikane

Das Federkleid will gut geputzt sein, denn schließlich muss die Frisur für die Balz sitzen. Foto: Petra Stein / Zoo Heidelberg

Der Zoo Heidelberg freut sich sehr über den Zuwachs dieser auffallenden Vögel und hofft, mit der Nachzucht einen Beitrag zur Arterhaltung zu leisten. Die Zoobesucher können das Prachtkleid der Krauskopfpelikane – bestehend aus dem großem Federschopf und der orangenen Färbung der Schnabelhaut – besonders gut im Winter und Frühjahr beobachten. Die wilde Frisur haben sie, um bei der Balz und Partnersuche auf sich aufmerksam zu machen und dem auserwählten Partner zu imponieren. Weibliche Pelikane sind meist etwas kleiner als die Männchen, unterscheiden sich sonst jedoch optisch nicht von ihnen.

Im Gegensatz zu den Rosapelikanen, die bisher auf dem See gelebt haben, kommen die Krauskopfpelikane gut mit Kälte zurecht und brauchen kein zusätzliches Winterquartier im Zoo Heidelberg. Sie können das ganze Jahr auf dem Flamingosee wohnen. Da nur eine begrenzte Anzahl Pelikane auf dem See gehalten werden kann, sind die Rosapelikane in den Zoo Karlsruhe umgezogen und haben den Krauskopfpelikanen ihren Teil des Sees überlassen. In Zukunft sollen die drei Krauskopf-Pärchen noch Verstärkung durch zwei weitere Tiere erhalten – und dann tummeln sich hoffentlich bald kleine Krauskopfpelikan-Küken gemeinsam mit ihren Eltern am See.

 

(Quelle: Zoo Heidelberg)