Klimaneutralität bis 2040 – zu diesem ehrgeizigen Ziel des Landes Baden-Württemberg hat sich auch Schwetzingen bekannt. Mit dem Klimaschutzbericht 2022, der in der letzten Gemeinderatssitzung vorgestellt wurde, zeigt die Stadt, wie es um die Zielerreichung steht und was in 2022 getan wurde, um dem Ziel näher zu kommen.

Die Liste der Aktionen und Maßnahmen zum Klimaschutz des Jahres 2022 ist lang: Die kommunale Wärmeplanung, deren Ziel der Aufbau einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040 ist, wurde begonnen, die Planungsleistung des Radschnellwegs Schwetzingen – Heidelberg vergeben und man hat den Grundstein für die Planung der ersten Schwetzinger Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem ehemaligen Tompkins-Gelände gelegt.

Zudem konnte das Klimabüro nach den von der Pandemie bestimmten Vorjahren 2022 mit dem Stadtradeln, dem Klimastammtisch, der ECOmobil-Gala und einer ganzen Reihe weiterer Termine wieder mehr Veranstaltungen für die Öffentlichkeit organisieren. Innerhalb der Stadtverwaltung war 2022 für den Sachbereich Klimaschutz geprägt von organisatorischen Veränderungen: das Klimaschutzbüro wurde in das neue Amt für Stadtentwicklung eingegliedert, das Team hat sich neu aufgestellt und die Leitung wurde neu besetzt. „Das war für uns wichtig, damit wir die Themen und Prozesse auch weiterhin aktiv begleiten können“, berichtet Wolfgang Leberecht, Leiter des Amts.

Wachsendes Interesse am Thema „erneuerbare Energien“

Ein positiver Trend ist für Klimaschutzmanagerin Maike Berkemeier das wachsende Interesse am Thema „erneuerbare Energien“: „Sowohl die Zahl der Energieberatungen als auch die bewilligten Förderanträge für Photovoltaik-Dachanlagen und Balkonmodule unseres Förderprogramms KlimaIMPULS hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Das zeigt, dass immer mehr Schwetzingerinnen und Schwetzinger einen Beitrag zur Energiewende leisten möchten. Trotzdem gibt es beim Ausbau erneuerbarer Energien im bundesweiten Vergleich durchaus noch viel Verbesserungspotenzial“.

Catrin Nähr, die beim Klimaschutzbüro für alle Rad- und Mobilitätsthemen verantwortlich ist, freut sich besonders über das wachsende Interesse am Bikesharing: „2022 gab es doppelt so viele Ausleihen wie im Vorjahr bei unserem Bikesharing-Anbieter VRNnextbike – das ist ein sehr gutes Zeichen für den wachsenden Stellenwert des Fahrrads“. Kritisch bewertet sie die Note 3,4, die die Stadt beim ADFC-Fahrradklimatest erhalten hat: „Im Vergleich zu anderen Städten unserer Größenordnung wurden wir in allen Kategorien besser bewertet als der Durchschnitt, das spricht für die Fahrradfreundlichkeit Schwetzingens. Trotzdem gibt es da noch Luft nach oben.“

Der Bericht zeigt deutlich: An Engagement für den Klimaschutz fehlt es nicht und 2022 konnten weitere Fortschritte im Klimaschutz erzielt werden. Klar wird aber auch, dass es zur vollständigen Zielerreichung noch ein langer Weg ist, denn die jährlichen Pro-Kopf-Emissionen lagen laut der letzten verfügbaren CO2-Bilanz 2019 für Schwetzingen noch bei etwa 8 Tonnen – bis 2030 soll dieser Wert auf 5 Tonnen fallen.

„Unsere zentrale Aufgabe der nächsten Jahre ist, uns diesem Ziel zu nähern. Allerdings gibt es einige Punkte, die wir als Stadt nur geringfügig beeinflussen können. Zum Beispiel werden die überwiegend durch Durchgangsverkehre verursachten Emissionen im Verkehrssektor nur sinken, wenn eine überregionale Dekarbonisierung des Verkehrs gelingt. Ob wir unsere Ziele erreichen werden, hängt also auch von den Rahmenbedingungen ab.“, so das Fazit von Berkemeier.

Zum Klimaschutzbericht: hier

 

(Quelle: Stadt Schwetzingen)