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Archivfoto: PVH Heidelberg

Zur aktuellen Haushaltsdebatte im Landtag von Rheinland-Pfalz fordern der Landesverband für Solarenergie (LSE) sowie der rheinland-pfälzische Verband für Wirtschaft und Umwelt (VWU) fünf Millionen Euro für die dringend notwendige Energiewende im Bereich der Solarenergie.

Freiflächensolaranlagen können einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten

Die Verbände fordern, die im Landeshaushalt eingeplanten Mehrausgaben für die ‚Aktion Grün‘ in Höhe von einer halben Million Euro für die Umsetzungen von Solarpark Plus-Standards zu reservieren. Gerade in Zeiten, wo noch Handeln möglich sei, sollten alle Haushalstitel auf ihre Relevanz für die Energiewende geprüft werden. Im Naturschutz wäre es notwendig, alle Ausgaben auf begleitende naturverträgliche Maßnahmen beim Aufbau von Freiflächenanlagen zu konzentrieren. Freiflächensolaranlagen können einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten, wenn das Land dort kleinere Biotoptrittsteine, Feuchtbiotope, Nisthilfen oder Beweidungsflächen integriere. Dazu sollte die ‚Aktion Grün‘ in den kommenden Jahren schwerpunktmässig beitragen.

Die Verbände fordern im weiteren, im Haushalt 2022 auch ein Förderprogramm für steckerfertige Kleinsolaranlagen mit einer Million Euro bereitzustellen. Alleine mit einer Fördersumme von pauschal 100 Euro pro Modul könnten im Land über 10.000 neue Kleinanlagen in kürzester Zeit entstehen. Weitere zwei Millionen sollten für die Förderung von kleineren Solaranlagen auf sogenannten Eh-da-Flächen vorgesehen werden. Jede Kommune und fast jedes Unternehmen im Land hätten kleine ungenutzte Flächen, die sinnvoll für die Energieerzeugung verwendet werden könnten. Mit einem Anreizprogramm würden hier ebenfalls in kurzer Zeit viele Kleinanlagen realisiert werden.

Bei der Agrophotovoltaik (Agri-PV), bei der landwirtschaftliche Flächen doppelt genutzt werden (durch die Erzeugung landwirtschaftlicher Güter sowie Energieerzeugung), schlagen die Verbände einen Haushaltsansatz von einer Million Euro vor. Mithilfe von EU-Mitteln aus dem LEADER- oder EFRE-Programm könnte so ein größeres Pilotprojekt in Kooperation mit anderen europäischen Ländern, die bei dieser Energieerzeugung schon weiter sind, wie Italien, Österreich oder Frankreich, entstehen.

Nach Vorbild der Schweizer oder Österreicher, empfehlen Rheinland-Pfalz Solar und VWU auch ein Modellprojekt für eine Solaranlage auf Autobahnflächen in Rheinland-Pfalz zu initiieren. In enger Zusammenarbeit mit dem Bund könnte so eine wegweisende Lösung, die großen Autobahnflächen mit in die Energiewende einzubeziehen, entstehen. Auch hier versprechen sich die Verbände eine schnelle Realisierung, da die Bundesrepublik Eigner der Flächen sei und so sehr zügig handeln könne.

Weitere Informationen:
www.rheinland-pfalz-solar.de

 

(Quelle: Rheinland-Pfalz-Solar)