„Die unter Naturschutz stehende Wildkatze streift inzwischen in weiten Teilen von Rheinland-Pfalz durch die Wälder und hat bei uns deutschlandweit ihren Verbreitungsschwerpunkt. Daher haben wir das Tier des Jahres 2018 auch als Leitart in unser Naturschutzprogramm – die ,Aktion Grün‘ – aufgenommen“, sagte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken am 27. März 2018 zum Start des landesweiten Wildkatzen-Projekts.

Ziel der „Aktion Grün“ sei es u.a., das Artensterben zu stoppen, indem ausgewählte Leitarten über gezielte Maßnahmen gefördert und ihr Lebensraum geschützt werden, so Höfken weiter. Dazu wird der BUND, unterstützt durch das Umweltministerium, landesweit Daten über die Größe der Wildkatzen-Population und ihre Verbreitung sowie Erkenntnisse zu Gefährdungsursachen erheben. Diese Informationen werden über die Analyse von tot aufgefundenen Tieren gewonnen. Neben der Verortung von besonderen Gefahrenstellen, z.B. im Verkehr, können dann auch Aussagen zu Alter, Fortpflanzung, Geschlechterverhältnis und körperlicher Verfassung getroffen werden.

In Rheinland-Pfalz leben schätzungsweise zwischen 1.500 und 3.000 Wildkatzen

In Rheinland-Pfalz leben schätzungsweise zwischen 1.500 und 3.000 Wildkatzen. „Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald ist ein Hotspot dieser charakteristischen Art im Land – daher ist die Wildkatze auch das Maskottchen unseres Nationalparks. Dieser bietet der Wildkatze einen wertvollen Rückzugsort mit unberührter Natur in unserer ansonsten erheblich zerschnittenen Landschaft. Das Projekt ermöglicht uns, neue Erkenntnisse über Schutzmaßnahmen gezielt zu identifizieren und anschließend umzusetzen“, erläuterte die Ministerin. Diese dienten nicht nur dem Schutz der Wildkatze und ihrem Lebensraum – auch andere Tiere könnten langfristig von den Maßnahmen profitieren, führte Höfken an.

BUND etabliert ein Sammlernetzwerk aus Wildkatzenbeauftragten

Für das Projekt etabliert der BUND in den kommenden zwei Jahren ein landesweites Sammlernetzwerk aus Wildkatzenbeauftragten und organisiert die Untersuchungen der tot aufgefundenen Tiere. Außerdem stellt der Naturschutzverband Kontakte zu relevanten Akteuren wie z.B. dem Forst und der Jagd her und dient der Bevölkerung als zuverlässiger Ansprechpartner. Das Land fördert das zweijährige Projekt mit einem Betrag von knapp 180.000 Euro. Sabine Yacoub, Geschäftsführerin des BUND, erklärte: „Der BUND Rheinland-Pfalz setzt sich seit vielen Jahren für den Schutz der Wildkatze ein. Jedes Jahr werden uns leider zahlreiche Totfunde von Wildkatzen, meist Verkehrsopfer, gemeldet. Nun können wir die Gefährdungsursachen dieser streng geschützten Katzen systematisch ermitteln. Wir hoffen auf aufmerksame Mitbürger, die uns verunglückte Wildkatzen umgehend melden.“

Der Fund einer toten Wildkatze kann gemeldet werden unter:
wildkatzenfund@wildkatze-rlp.de