„Unser Wald leidet massiv unter dem Klimawandel. Schon jetzt weisen 84 Prozent aller Bäume in Rheinland-Pfalz Schäden auf. Wegen des extrem trockenen Sommers im vergangenen Jahr gehen wir davon aus, dass sich die Lage weiter zuspitzen wird. Denn Pilze und Schädlinge breiten sich durch Trockenheit und steigende Temperaturen aus. Sie setzen den Bäumen zusätzlich zu, die durch die Klimaveränderung bereits geschwächt sind. Große Kahlflächen entstehen, wo einst Wald war. So wie hier im Wald der Gemeinde Girod“, sagte die rheinland-pfälzische Forst- und Umweltministerin Ulrike Höfken am 21. März 2019 beim Auftakt der landesweiten Baumpflanzaktion „Rheinland-Pfalz pflanzt – für unseren Klimawald der Zukunft“.
Gerade der Westerwald ist von den Folgen des Trockensommers gezeichnet
„Mit dem Verlust an Waldflächen verlieren Pflanzen und Tiere ihren Lebensraum und wir Menschen einen Ort der Erholung. Daher wollen wir am ‚Internationalen Tag der Wälder‘ ein Zeichen setzen und hier auf einer durch den Hitzesommer 2018 entstandenen Kahlfläche klimastabile Eichen pflanzen“, so die Ministerin weiter. Gerade der Westerwald ist von den Folgen des Trockensommers gezeichnet: Allein im Wald der Gemeinde Girod musste aufgrund des Borkenkäferbefalls im letzten Jahr sechsmal so viel Holz geerntet bzw. aus Waldschutzgründen aus dem Wald entfernt werden, als ursprünglich geplant. „Um unsere Wälder für den Klimawandel zu rüsten, brauchen wir einen vielfältigen Mischwald, wie wir ihn hier im Revier bereits an vielen Stellen vorfinden. So besteht dieser Wald aus etwa 65 Prozent Laub- und rund 35 Prozent Nadelbäumen. Mit unserer Baumpflanzaktion wollen wir den Prozess hin zu einem Klimawald der Zukunft weiter unterstützen“, erklärte die Forstministerin und bedankte sich bei den Waldbesitzenden, den Mitarbeitern von Landesforsten und den Schülern der Eisenbachtal-Grundschule Girod für ihr Engagement.
Der Wald benötigt Unterstützung und eine konsequente Klimaschutzpolitik und Umsetzung der Energiewende
Die Konsequenzen des Klimawandels für die rheinland-pfälzischen Wälder sind heute noch nicht absehbar. „Neben einem möglichen Waldverlust riskieren wir Hangrutschungen, Überschwemmungen und den Rückgang unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten. Bis heute ist die Jahresdurchschnittstemperatur in Rheinland-Pfalz im Vergleich zu 1881 um rund 20 Prozent auf 9,6 Grad gestiegen. Für die kommenden Jahre rechnen Experten mit einem weiteren Anstieg. Der Wald benötigt daher dringend unsere Unterstützung und eine konsequente Klimaschutzpolitik und Umsetzung der Energiewende, um sich an die schnell ändernden klimatischen Bedingungen anzupassen“, führte Höfken abschließend an.