Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zur geplanten Radschnellverbindung zwischen Heidelberg und Mannheim hat das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe am 13. und 14. Oktober 2021 zwei Fahrradtouren entlang der zukünftigen Trasse durchgeführt. Insgesamt haben circa 100 Interessierte an den Touren teilgenommen, rund 50 Teilnehmende pro Tour, die sich aus Vertretern von Verwaltungen, Institutionen und Verkehrsträgern sowie Bürgern zusammengesetzt haben.

Am 13. Oktober wurde der Streckenabschnitt von Edingen-Neckarhausen nach Heidelberg beradelt. Am 14. Oktober folgte der zweite Abschnitt von Ladenburg nach Mannheim. Ziel der Veranstaltungen war es, den konkreten Verlauf der Vorzugstrasse erlebbar zu machen. Während den Touren wurden mehrere Zwischenhalte eingelegt, an denen Infos zu ortsspezifischen Planungen und Maßnahmen erläutert wurden.

Erste Tour

Start der ersten Tour war an der Seckenheimer Hauptstraße (vor den Toren Edingen-Neckarhausens). Haltepunkte waren unter anderem am Bahnhof in Edingen, bei der L 637 / A 5 und an der Mannheimer Straße in Wieblingen, bevor die Tour am Wasserspielplatz auf der Neckarwiese in Heidelberg endete. Im Mittelpunkt der zahlreichen Fragen und Anregungen der Teilnehmenden standen vor allem die Themen Querungsmöglichkeiten und Unterführungen, Wegfall von Parkplätzen, mögliche Bestandsnutzung von Wegen, Einrichtung von Fahrradstraßen sowie Fragen zu Beleuchtungs- und Beschilderungsplanungen.

Zweite Tour

Am zweiten Tag startete die Tour oberhalb der Ilvesheimer Straße an der bereits fertiggestellten Brücke zur Maßnahme „L 597, Neubau zwischen Mannheim-Friedrichsfeld und Ladenburg“ in Ladenburg und führte mit Haltepunkten an der A 6 Richtung Heidelberg über Feudenheim und die Friedrich-Ebert-Brücke beim Uni-Klinikum bis zur Anlegestelle Kurpfalzbrücke Mannheim. Auch die Teilnehmenden dieser Tour hatten viele interessierte Fragen zur Gestaltung und dem Ausbau des Radweges, die vom Planungsteam des Regierungspräsidiums an Ort und Stelle beantwortet wurden.

Die Resonanz beider Fahrradgruppen war durchweg positiv: Der direkte Austausch vor Ort an der Vorzugstrasse vermittele einen ersten Eindruck, wie Radfahrer zukünftig schnell von Heidelberg nach Mannheim kommen könnten. Zudem haben die Radtouren zusammen mit den Projektverantwortlichen die Möglichkeit gegeben, individuelle Hinweise und Anregungen zur weiteren Planung mitzuteilen und zu diskutieren.

Auch Axel Speer, Referatsleiter „Straßenplanung“ im RP Karlsruhe, und Stephanie Schumann, Projektleiterin des Radschnellwegs, sind sich einig: „Die vielen Anregungen und Ideen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort geben uns weiteren wertvollen Input für die Detailplanung.“ Diese Planung wird nun weiter ausgearbeitet und auch weiterhin mit den betroffenen Akteuren abgestimmt, sodass die erforderlichen Planfeststellungsverfahren voraussichtlich 2022 eingeleitet werden können.

Radschnellweg Heidelberg – Mannheim: Was ist bisher passiert?

Um den Verlauf der Trasse, insbesondere im Bereich der Ortslagen zu konkretisieren, hatte das RP Karlsruhe die Bürgerschaft im Sommer 2019 mittels einer Onlinebeteiligung sowie mit Ortsbegehungen in die Planungsüberlegungen einbezogen. Die Vorzugstrasse für den Radschnellweg Heidelberg – Mannheim steht seit Sommer 2020 fest. Sie verläuft im Abschnitt Mannheim bis Ladenburg nördlich des Neckars, quert bei Ladenburg den Neckar entlang der derzeit im Bau befindlichen L 597 in Richtung Seckenheim und führt weiter von Seckenheim über Edingen nach Heidelberg.

Inzwischen erarbeitet das Planungsteam des Regierungspräsidiums die Detailplanung des Radschnellwegs. Der erste Zwischenstand dieser Planungen wurde in einer digitalen Info-Veranstaltung am 22. Juni 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt. Danach hatten die Bürger bis Ende Juli die Möglichkeit, Hinweise zur Ausgestaltung des Radschnellwegs auf einer Online-Karte einzutragen.

Hintergrund-Infos: Radschnellwege in Baden-Württemberg

Radschnellwege sind aufgrund ihrer hohen Qualität Teil eines innovativen Verkehrskonzeptes in Baden-Württemberg. Sie sollen den Radverkehr auch über lange Distanzen attraktiv machen und so eine Alternative zum motorisierten Individualverkehr bieten. Ein Radschnellweg zeichnet sich vor allem durch eine großzügige Dimensionierung der Querschnitte, eine Minimierung der Zeitverluste durch Anhalten, eine direkte Linienführung sowie eine hohe Belagsqualität des Weges aus. Das Land Baden-Württemberg hat sich daher entschieden, die Federführung für drei Pilotprojekte zu übernehmen. Dazu gehört auch der Radschnellweg Mannheim – Heidelberg, als Teilstrecke der Gesamttrasse von Schifferstadt bis Heidelberg.

 

(Quelle: Regierungspräsidium Karlsruhe)