„Wie funktioniert die Queichwiesenbewässerung? Warum fühlt sich der Weißstorch hier so wohl?“ Antworten darauf und viele weitere Informationen über das einzigartige Natur- und Kulturerbe „Queichwiesen“ soll es künftig an digitalen Erlebnisstationen dem Queichtal entlang von Landau bis nach Germersheim geben. Gemeinsam haben die Projektpartner Verbandsgemeinde Offenbach, Verbandsgemeinde Bellheim, Stadt Germersheim und Stadt Landau sowie Südliche Weinstraße e.V. und der Landkreis Germersheim mit Unterstützung der IG Queichwiesen ein zielgerichtetes Konzept erarbeitet und sich um eine Förderung durch das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz beworben.

Die Queichwiesen im Queichtal erstrecken sich von Landau über Offenbach, Hochstadt, Ottersheim, Knittelsheim, Bellheim, Zeiskam bis nach Germersheim. Sie sind das verbindende landschaftliche Element zwischen der Deutschen Weinstraße und dem Rhein und mit rund 450 Hektar Fläche das größte zusammenhängende Wiesenbewässerungssystem in Deutschland, das noch aktiv betrieben wird. Im Frühjahr und Sommer werden die Queichwiesen von Westen Richtung Osten abschnittsweise in einem ausgeklügelten System bewässert. Diese alte landwirtschaftliche Kulturtechnik wurde 2023 von der UNESCO als „Immaterielles Kulturerbe der Menschheit“ anerkannt.

Queichwiesen als touristisches Highlight

„Die UNESCO-Anerkennung ist ein wichtiger Impuls für die touristische Entwicklung der gesamten Queichregion. Wir sehen dies als willkommene Möglichkeit, die uns erlaubt, die Queichwiesen als touristisches Highlight herauszustellen. Wir sind uns dabei sehr bewusst, dass wir das sehr behutsam tun müssen“, betonen die Landräte Dietmar Seefeldt (SÜW) und Dr. Fritz Brechtel (GER).

Das bestehende, stark am Naherholungstourismus orientierte Angebot soll durch digitale und auch analoge Gäste- und Erlebnisführungen erweitert und ergänzt werden, um ein vollwertiges touristisches Produkt zu schaffen. „Ziel des kreisübergreifenden Projekts `Digitale Erlebniswelt Queichwiesen´ ist es, die besondere Kulturlandschaft Queichwiesen mit Hilfe virtueller Angebote ganzheitlich und vor allem ganzjährig erlebbar zu machen. Das digitale Angebot soll es Gästen ermöglichen, sich selbständig die Komplexität dieses einzigartigen Naturraums zu erschließen“, so Axel Wassyl, Bürgermeister Verbandsgemeinde Offenbach.

Als UNESCO-Kulturerbe steigt die Bekanntheit und das Interesse an den Queichwiesen. „Das Projekt `Digitale Erlebniswelt Queichwiesen´ soll ganz im Sinne der Tourismusstrategie der Pfalz die Urlaubsthemen Wald und Wein ergänzen. Gemeinsam wollen wir ein nachhaltiges Naturerlebnisangebot zwischen Landau und Germersheim schaffen“, ergänzen die Bürgermeister Marcus Schaile (Stadt Germersheim) und Gerald Job (VG Bellheim) sowie Oberbürgermeister Dominik Geißler (Stadt Landau). Die touristische Entwicklung der Queichwiesen hat das Potenzial, die Gästezahlen und damit die regionale Wertschöpfung zu steigern. Insbesondere die Verbandsgemeinden Offenbach und Bellheim sowie die Stadt Germersheim erwarten sich durch das Projekt positive wirtschaftliche Impulse für die lokale Gastronomie und Übernachtungsbetriebe. Die bisher stark auf den Geschäftsreisetourismus ausgerichteten Übernachtungsbetriebe sollen von Urlaubsgästen profitieren.

 

(Quelle: Landkreis Germersheim)