In warmen Sommernächten ist es mancherorts nicht zu überhören: ein eigentümliches Schnattern, Murmeln und Fiepen, das die ganze Nacht andauern kann. Dahinterstecken könnte der Gartenschläfer, ein kleiner Verwandter des Siebenschläfers. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung haben in ihrem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ herausgefunden, dass die Laute der kleinen Nager unverwechselbar sind.
Der Gartenschläfer ist vor allem in Mittel- und Südwestdeutschland heimisch
„Die ‚Sprache‘ der Gartenschläfer ist so typisch für seine Art, dass man sie mit ein bisschen Übung leicht erkennen und zuordnen kann“, erklärt Susanne Steib, Koordinatorin des Projekts beim BUND Hessen. Der Gartenschläfer ist vor allem in Mittel- und Südwestdeutschland heimisch, so auch in Hessen. Hier lebt er vor allem im Rhein-Main-Gebiet. Doch seine Bestände sinken seit einigen Jahren dramatisch. Um die Ursachen herauszufinden und ihn zu schützen, taten sich die Forscher und Naturschützer zusammen. Gefördert wird das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums. Deutschland trägt eine besondere Verantwortung für den Schutz des Gartenschläfers, weil ein Großteil seines Verbreitungsgebiets hier liegt.
„Bei der Erforschung der aktuellen Verbreitung der Gartenschläfer sind uns die Tierstimmen immer deutlicher aufgefallen“, erklärt Susanne Steib. „Anhand der Laute können wir mittlerweile die lokale Verbreitung der Tierart hervorragend untersuchen.“ Die Tierstimmen der Gartenschläfer sind vielfältig. „Was die einzelnen Laute aber bedeuten, wann und warum sie eingesetzt werden, wissen wir noch nicht.“
Die typischen Laute der Gartenschläfer zum Nachhören:
www.gartenschlaefer.de/geraeusche
(Quelle: BUND Landesverband Hessen e.V.)