Mit dem Frühling wird es heller. Auch in Mitteleuropa bekommen dann alle Menschen wieder mehr Tageslicht, doch für die Produktion der benötigten Dosis Vitamin D reicht dies bei weitem nicht aus. Die Aufnahme des lebenswichtigen Stoffes über die tägliche Ernährung und die körpereigene Herstellung aus dem Kontakt mit dem Tageslicht führt zu einem dramatisch niedrigen Blutspiegel dieses sogenannten Vitamins, das eigentlich ein Hormon ist, und das an über 100 verschiedenen Vorgängen des menschlichen Zellstoffwechsels beteiligt ist.

Wie die Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V. (GfBK) seit vielen Jahren berichtet, finden sich insbesondere im Zusammenhang mit einer Krebsdiagnose regelmäßig nachweisbare Defizite in der Vitamin-D-Versorgung. Der therapeutische Rat lautet daher, unmittelbar mit der Supplementierung zu beginnen und den Blutspiegel der Patienten fortlaufend zu kontrollieren.

Vitamin D und (Krebs-)Prävention

Welche Bedeutung könnte Vitamin D in der Prävention von Krebs, aber auch von vielen weiteren gravierenden chronischen Erkrankungen spielen? Eine epidemiologische Studie unter Leitung von Prof. Dr. Herrmann Brenner (Deutsches Krebsforschungszentrum, DKFZ), die Daten aus verschiedenen europäischen Ländern einbezieht, bringt Licht in diese Frage. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass einige Länder – wie z.B. Finnland, Kanada, die USA – bereits dazu übergegangen sind, Lebensmittel mit Vitamin D anzureichern. Die auf Europa bezogene Modellierung anhand statistischer Kennwerte, Informationen zu Krebsinzidenzen, Lebenserwartung sowie Studien zur Supplementierung wurde vorgenommen. Die Modellrechnungen zeigen, dass die heute bestehende Vitamin-D-Versorgung europaweit jährlich bereits 11.000 Krebstodesfälle in der EU, 27.000 in allen europäischen Ländern verhindert.

Vitamin D – was tun?

Es gibt Erwägungen auch in Deutschland zur Basissupplementierung von Lebensmitteln. Inwieweit mit dieser Maßnahme ein individuelles Defizit, vor allem bei kranken Menschen, ausgeglichen werden kann, ist fraglich. Im Hinblick auf die aktuelle Behandlung von Krebspatientinnen und -patienten sagt Dr. György Irmey, Ärztlicher Direktor der GfBK daher: „Wir möchten allen Therapeutinnen und Therapeuten die aktuelle Studie des DKFZ ans Herz legen. Sie sollte möglichst viele Ärztinnen und Ärzte dazu anregen, die 25-(OH)-Vitamin-D-Spiegel zu bestimmen und bei Mangel entsprechend zu substituieren.“

Allen onkologischen Therapeuten sollte das Potenzial bewusst sein, das eine Vitamin-D-Supplementierung für ihre Patienten bietet. Das Fazit von Studienleiter Brenner: „Würden alle von uns betrachteten Länder Lebensmittel mit angemessenen Mengen Vitamin D anreichern, könnten nach unseren Modellrechnungen ca. 130.000 bzw. etwa neun Prozent aller Krebstodesfälle in Europa verhindert werden. Das entspricht einem Gewinn von fast 1,2 Millionen Lebensjahren.”

Weitere Informationen:
www.biokrebs.de

 

(Quelle: Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V.)