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Das Bild zeigt Teilnehmer und Teilnehmerinnen des UTCs. Foto: Stadt Mannheim

Wie passen sich Städte an den Klimawandel an? Dies diskutierten rund 100 Expertinnen und Experten aus Politik und Wissenschaft aus Kuala Lumpur und Mannheim im Rahmen eines virtuellen Urban Thinkers Campusses (UTC), den die Stadt Mannheim auf Anregung der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und in Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und dem Büro Resilient Urban Planning and Development, am Freitag, 11. Februar 2022, zum Thema „Einführung eines Klimaaktionsplans in Kuala Lumpur“ durchgeführt hat.

Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, der zusammen mit dem Bürgermeister von Kuala Lumpur, Datuk Mahadi Che Ngah, die Veranstaltung eröffnete, unterstrich die Bedeutung solcher Formate für die bevorstehenden Transformationsprozesse: „UTCs sind das perfekte Instrument um städtische Probleme zu diskutieren, Lösungen zu finden und konkrete Projekte mit neuen Partnerschaften umzusetzen. Bei der Herausforderung des Klimawandels zeigt der heutige UTC, dass wir in unseren Ambitionen nicht allein sind, sondern uns weltweit auf den Weg machen.“

Einführung eines Klimaaktionsplans in Kuala Lumpur

Der Prozess zur Einführung eines Klimaaktionsplans in Kuala Lumpur wurde mit der Durchführung eines ersten UTCs im Dezember 2019 zum Thema „Bekämpfung des Klimawandels in Südostasien“ angestoßen. Im Rahmen des zweiten UTCs konnten jetzt Ergebnisse erarbeitet werden, von denen auch die Stadt Mannheim in ihrem Leitbildprozess und auf ihrem Weg zu einer klimaresilienten, nachhaltigen und CO2-neutralen Stadt profitieren kann.

Bürgermeisterin Prof. Dr. Diana Pretzell betonte dies in ihrem Beitrag zum Thema „Anpassung an die Klimaauswirkungen in Malaysia und Deutschland“ im Rahmen der Veranstaltung: „Klimaschutz müssen wir als Stadtgesellschaft konsequent in all unsere Aktivitäten einbinden. Daher nutzen wir den Local Green Deal und den Klimaschutzaktionsplan, um gemeinsam mit wichtigen Akteuren der Stadtgemeinschaft diesen Pfad für Mannheim zu beschreiten. Beim UTC haben wir erfahren, wie andere Nationen das anpacken. Klar ist auch, dass die biologische Vielfalt nicht zu kurz kommen darf, denn sie wird entscheidend sein, um Lebensqualität in unserer Stadt zu verbessern, hin zu einer grünen, gesunden und nachhaltigen Stadt.“

Partnerschaften zur Zielerreichung

Die lokale und globale Umsetzung der globalen Nachhaltigkeitsziele ist ohne Städtepartnerschaften und ohne Netzwerke nicht möglich. Hier ist ein UTC besonders wertvoll. Denn der direkte Austausch von Städten zu gemeinsamen Problemen hat für beide Seiten immer auch konkrete Lerneffekte.

Weitere Kooperation und Durchführung gemeinsamer Projekte

Beim UTC wurde die weitere Kooperation und die gemeinsame Durchführung von Projekten beschlossen. Dabei geht es beispielsweise um Maßnahmen zum Umgang mit beziehungsweise zur Vermeidung von großer Hitze sowie zur Erreichung der CO2-Neutralität – ein Ziel aus dem Leitbild Mannheim 2030. Eine konkrete Maßnahme wäre der Einsatz von Straßenasphalt, der Sonnenlicht reflektiert oder Verschattungen durch Bäume. Denn eine große Rolle spielt auch die Begrünung von Städten.

Im Rahmen des UTCs wurden dazu Best Practices aus dem internationalen Umfeld und innovative Ideen vorgestellt, zum Beispiel naturbasierte Lösungen, wie Pocket Parks. Dabei handelt es sich um besondere Grünlandschaften im Stadtgebiet. Am Beispiel der Stadt München zeigte Didier Vancutsem, Vizepräsident der International Federation of Landscape Architects, auf, wie wichtig große Grünzüge für das Klima in einer Stadt sind, was die Bedeutung des geplanten Grünzugs Nordost in Mannheim unterstreicht.

Auch die Digitalisierung und SMART City-Lösungen sind für die Zielerreichung unabdingbar. Sowohl Bernhard Schumacher (MVV Energie AG) als auch Dr. Parisa Kloss (Resilient Urban Planning und Development) zeigten in ihren Vorträgen auf, wie digitale, smarte Lösungen bei der Umsetzung von Maßnahmen zur CO2-Reduktion oder zur Verringerung von Hitzestress in Städten beitragen können. Der Vertreter des EU-Netzwerkes IURC, der den Wissensaustausch zwischen Europa und Asien / Australien organisiert, will die MVV-Lösungen in seinem Netzwerk in Asien / Australien vorstellen.

Nicht zuletzt wurde ein regelmäßiger virtueller Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen zwischen den Städten Mannheim und Kuala Lumpur, aber auch anderen Städten, angeregt. Außerdem wird es auf dem diesjährigen World Urban Forum, das im Sommer im polnischen Katowice stattfindet, dazu eine entsprechende Veranstaltung geben.

Aufzeichnung der Veranstaltung abrufbar

Die Aufzeichnung der Veranstaltung ist auf dem Youtube-Kanal der Stadt Mannheim abrufbar:
www.youtube.com/stadtmannheim

Darüber hinaus wird ab Ende März eine umfassende Dokumentation der Ergebnisse abrufbar sein auf:
www.utc-mannheim.de

Am 20. und 21. Mai 2022 plant die Stadt Mannheim wieder einen UTC mit der Bürgerschaft als Präsenzveranstaltung im Stadthaus in N1. Dabei stehen die Nachhaltigkeitsziele „Geschlechtergleichheit“ und „Partnerschaften zur Erreichung der Ziele“ im Fokus.

 

(Quelle: Stadt Mannheim)